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Geldern Das ehemalige Finanzamt steht jetzt wieder leer

Geldern · Die Flure sind leer, die Räume verlassen: Die Flüchtlinge sind raus aus dem alten Finanzamt am Mühlenturm. Das Gebäude wurde leergezogen, die letzten Bewohner auf andere Einrichtungen verteilt. Das Land Nordrhein-Westfalen will das Haus nicht weiter als Notunterkunft für Schutzsuchende unterhalten, die Verträge über den Betrieb laufen im September aus.

"Ich wurde angewiesen, noch bis zum 15. August präsent zu sein und alles vorzuhalten wie bisher", sagt der Leiter der Einrichtung, Christoph Beunen vom Unternehmen Integra. "Am 15. August werde ich abschließen, den Schlüssel zur Stadt bringen, und dann ist das hier Geschichte."

Das Ende der Landes-Notunterkunft hat weiterreichende Folgen für die Stadt Geldern. Die Menschen darin wurden nämlich in der Vergangenheit auf die Zahl der Asylsuchenden angerechnet, die Geldern als Kommune gemäß dem üblichen Verteilungsschlüssel unterzubringen hat. Das heißt: Geldern werden in Zukunft voraussichtlich wieder mehr Menschen zugewiesen werden. Noch gibt es freie Plätze. Aber je nachdem, wie viele kommen - und das hängt auch vom weltpolitischen Geschehen ab - wird die Stadt für weitere Wohnungen sorgen müssen.

"Da muss die Politik ins Boot", sagt Guido Ingenbleek, Sprecher der Stadt Geldern. Bereits jetzt wird die Möglichkeit diskutiert, dass die Stadt das Finanzamtsgebäude selbst kaufen könnte, um es weiter für Asylsuchende zu nutzen. Bisher gehört die Immobilie dem Land NRW. Ein Kaufinteresse hat die Stadtverwaltung pro forma angemeldet, um eine Preisvorstellung zu gewinnen. Die Politik hätte somit eine Basis für ihre Beschlüsse.

Vorerst bedeutet das Aus der Notunterkunft vor allem Veränderungen für die Beschäftigten. "Ängste sind schon da", weiß Christoph Beunen von "seinen" Leuten. Die Integra hatte über die Klever Zeitarbeitsfirma "Perspektive Personal" neun Mitarbeiter befristet als "Betreuer / Hausmeister" angeheuert. Man habe auf soziale Kompetenzen geachtet, und alle neun hätten Sprachkenntnisse, mit denen sie als Dolmetscher zum Einsatz kämen, so Beunen. Solche Voraussetzungen seien derzeit sehr gefragt, auch in anderen Städten in der Region: "Da versuchen wir jetzt, die Fühler auszustrecken, um was für die Leute zu tun." Außerdem haben im alten Finanzamt Kräfte des Sicherheitsdienstes Alwas gearbeitet, in der Gesundheitsbetreuung waren es Angehörige des Dienstleisters Intellexi.

(RP)
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