Kirche im Gelderland Künftig ein oder zwei pastorale Räume im Dekanat Geldern

Geldern · Die Katholiken im Gelderland diskutieren über die Neuordnung ihrer Gemeinden. Es sind alle Vorschläge willkommen, um die Kirche fit für die Zukunft zu machen.

 Dem Regionalteam gehören an (von links) Karl Render, Irmgard Heimbach und Weihbischof Rolf Lohmann.

Dem Regionalteam gehören an (von links) Karl Render, Irmgard Heimbach und Weihbischof Rolf Lohmann.

Foto: Bistum Münster

Mit einem Strukturprozess möchte sich das Bistum Münster neu aufstellen. Zu Gesprächen darüber versammelten sich jetzt die hauptamtlichen Seelsorger, die Vertreter von Verbänden und in einem zweiten Gespräch auch die Gremienvertreter der Pfarreien aus Geldern, Straelen, Issum, Kerken Wachtendonk und Rheurdt im Gelderner Pfarrheim.

Irmgard Heimbach als Mitglied der regionalen Steuerungsgruppe betonte, es sei erklärtes Ziel, auch künftig unter deutlich veränderten Rahmenbedingungen die Verkündigung des Evangeliums in der Fläche zu ermöglichen. Es gehe jedoch nicht um neue Fusionen von Pfarreien. Stattdessen sollen pastorale Räume geschaffen werden, in denen sich die Pfarreien stärker vernetzen und zusammenarbeiten. Das Bistum schlage vor, im jetzigen Dekanat Geldern zwei dieser pastoralen Räume zu bilden. Einen Raum würden die Pfarreien St. Maria Magdalena Geldern und St. Anna Issum bilden, den anderen die Pfarreien St. Dionysius Kerken, St. Martinus Rheurdt, St. Peter und Paul Straelen und St. Marien Wachtendonk.

In den intensiven Gesprächen wurde deutlich, dass darüber in den Pfarreien noch Diskussionsbedarf besteht. So seien auch andere Zuschnitte oder auch die Schaffung nur eines, alle Pfarreien umfassenden pastoralen Raumes denkbar. Die Vorschläge seien, betonten die Mitglieder des Regionalteams, nicht festgeschrieben, man sei dankbar für Vorschläge und Fragen.

So sprachen sich am Abend etwa alle Pfarreiräte des Dekanats dafür aus, das Dekanat als einen pastoralen Raum zu gestalten. Von den Jugendverbänden kam der Hinweis, dass beispielsweise KLJB und DPSG seit einiger Zeit schon auf „Niederrhein-Ebene“ zusammenarbeiten. Diese Ebene sei für sie etwas Vertrautes und werde als hilfreiche Unterstützung für die Arbeit vor Ort angesehen.

Weihbischof Rolf Lohmann dankte den Jugendverbänden für ihre Teilnahme und hob die Erfahrungen aus ihrem Bereich besonders hervor. Karl Render aus Münster, ebenfalls Mitglied des Regionalteams, erläuterte, dass es im Bistum mehrere Themengruppen gibt, in denen die Ansichten und Fragen weiter diskutiert werden. Alle Gemeindemitglieder können Vorschläge und Ideen direkt an das Regionalteam senden.

Weihbischof Lohmann machte deutlich, dass ein Neudenken, gerade auch in der Frage von Leitungsformen mit Haupt- und Ehrenamtlichen, unumgänglich sei: „Wir sind eine Kirche im Übergang. Es geht nicht darum, wie es mal war, sondern wie die Kirche 2022 und wie sie danach ist. Wir brauchen eine Neuausrichtung.

Die Veranstaltungen sind Teil des im Bistum laufenden Prozesses zur Entwicklung der pastoralen Strukturen und werden in allen Dekanaten stattfinden. Der Prozess bindet die Katholiken vor Ort ein. Deshalb sind die sogenannten pastoralen Räume, in denen künftig die Seelsorge für mehrere Pfarreien mit einem Pool an Seelsorgern gestaltet werden soll, ausdrücklich Vorschläge und keine Vorgaben. Die Gläubigen sind aufgefordert, sich in den Prozess mit Ideen und Vorschlägen einzubringen.

Nähere Informationen, auch zu den vorgeschlagenen pastoralen Räumen, auf www.bistummuenster.de/strukturprozess.

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