Neue Lerninseln am Clemens-Hospital Geldern Pflege-Azubis trainieren mit Puppe

Geldern · In der Pflegeausbildung gewinnen sogenannte Lerninseln zunehmend an Bedeutung. Besonders beliebt am Clemens-Hospital in Geldern ist die Simulationspuppe.

 Lebensecht ist die Puppe namens Helge Paschulke.

Lebensecht ist die Puppe namens Helge Paschulke.

Foto: St.-Clemens-Hospital

Helge Paschulke ist eine Traum-Patientin: Sie ist geduldig, beschwert sich nie und braucht immer genau die Pflege, die Auszubildende gerade üben müssen: Blut abnehmen, Puls messen oder einen Verband anlegen – Helge macht alles mit. Und noch etwas zeichnet Helge aus: Mit ein paar Handgriffen wird aus Frau Paschulke ein Mann. Denn Helge Paschulke ist kein Mensch, sondern eine Pflegesimulationspuppe.

„In der Pflegeausbildung gewinnen sogenannte Lerninseln zunehmend an Bedeutung. Dabei handelt es sich um Orte außerhalb des Stationsalltags, an denen Pflegeaufgaben praxisnah nachgestellt und so lange geübt werden können, bis die Auszubildenden die geforderten Handgriffe sicher beherrschen“, erklärt Janice Pötters-Janßen, eine von drei hauptamtlichen PraxisanleiterInnen (HPA) im St.-Clemens-Hospital. Gemeinsam mit Ragna Forjahn und Martin Raab koordiniert und begleitet sie die Pflegeausbildung im Gelderner Krankenhaus. Mit Herzblut und Sachverstand hat das Team seit Jahresbeginn einen Teil der ehemaligen Station 3 F zu einer solchen Lerninsel umgestaltet. „Das Herzstück ist dabei unser Pflegesimulationsraum“, fährt Janice Pötters-Janßen fort. Eingerichtet wie ein ganz normales Patientenzimmer, bietet der Ort ein realistisches Setting, um in Übungseinheiten die allgemeine Handlungsfähigkeit des Pflegenachwuchses zu verbessern. In diesem Raum „wohnt“ Helge Paschulke.

Bei Auszubildenden und Praxisanleitern ist die Pflegesimulationspuppe außerordentlich beliebt. „Der Simulationsraum kann regelmäßig genutzt werden. Schließlich lassen sich an Helge sogar Techniken üben, die im Alltag nur selten gefordert sind, bei Bedarf aber sicher umgesetzt werden müssen. Dazu gehören zum Beispiel das Legen von Magensonde und Blasenkatheter oder die Reanimation“, führt Ragna Forjahn weiter aus.

Da in der Pflegeausbildung aber nicht nur Technik, sondern auch ein fundiertes Wissen gefragt sind, gibt es gleich nebenan einen Arbeitsraum mit viel Platz für den fachlichen Austausch, zwei Computerarbeitsplätzen und Zugang zu verschiedenen Online-Fachbibliotheken. „Gemeinsam mit der Schule haben wir beschlossen, die Auszubildenden nicht mit Stapeln von Büchern auszustatten, sondern mit einem Tablet inklusive Zugang zum gesamten Lernmaterial“, berichtet Martin Raab. „Unser Lernraum hier im St.-Clemens-Hospital bietet dazu eine sinnvolle Ergänzung.“

(RP)
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