Geldern D'r (Preußen-)Prinz kütt !

Geldern · Blaues Blut auf Schloss Walbeck: Im kommenden Jahr übernimmt Gert-Friedrich Prinz von Preußen das Mittelalter-Anwesen. Er wird dort mit seiner Gemahlin residieren. Ein kleines Hotel ist auch geplant.

 Er ist der neue Hausherr auf Schloss Walbeck: Gert-Friedrich Prinz von Preussen.

Er ist der neue Hausherr auf Schloss Walbeck: Gert-Friedrich Prinz von Preussen.

Foto: Gerhard Seyber

Prinz? Durchlaucht? Oder eher Herr von und zu? "Sagen Sie einfach Herr Preußen", erklärt Gert-Friedrich Prinz von Preußen lachend, der wohl so gar nicht auf Preußens Glanz und Gloria abhebt. Sympathisch. Auch wenn der Blaublüter um die 50 nicht wirklich mit seinen Plänen für Schloss Walbeck rausrücken will.

Denn dass er das mittelalterliche Anwesen, das ihm von einem Makler angeboten worden ist, gekauft hat — damit hält er nicht hinter dem Berg. Und dass dafür Geld im siebenstelligen Bereich geflossen ist, dementiert der Hohenzollern-Spross auch nicht. Doch Details? "Da bitte ich um Verständnis", sagt er leise, freundlich — und bestimmt.

Suche nach Betreiber

Immerhin: Ein kleines Hotel im antiken Gemäuer, das hat der Herr Preußen in der Planung. "Vielleicht mit 20 Zimmern, die dann auch von Gästen der Walbecker Bevölkerung direkt vor Ort angemietet werden könnten", erklärt der Prinz, der dafür einen entsprechenden Betreiber suchen möchte.

Denn so ein wenig will er den Ankauf und die Unterhaltung des teuren Schlosses gegenfinanzieren. Wobei ihm sein Wissen als Vermögens- und Immobilienberater sowie Grundbesitz-Verwalter helfen könnte. Eine entsprechende Firma läuft in Nettetal auf seinen Namen.

Apropos Nettetal: Hier gehört dem Prinzen bereits das Weyer-Kastell, das seit 2009 an einen Gastronomen verpachtet ist und laut RP-Informationen prima läuft. In dem Schloss Walbeck durchaus ähnlichen Herrschaftshaus finden auch schon mal Trauungen und Konzerte statt. Und Wild steht im Herbst oft auf der Karte. Immer dann nämlich, wenn Herr Preußen mit der Büchse durch den brandenburgischen Familienbesitz gestreift ist und Reh oder Schwarzwild zur Strecke gebracht hat. Mahlzeit.

Gert-Friedrich Prinz von Preußen wird mit seiner Gattin, einer Bankerin mit Promotion, ins Schloss Walbeck einziehen. Kinder hat das Paar nicht. Dafür aber weitere Vorstellungen, die den Walbeckern durchaus zusagen dürften.

Denn der Demnächst-Hausherr will unbedingt wieder Wasser im Schlossgraben sehen. Wie früher. Was aber nicht nur rein optische Gründe hat. Denn das Schloss steht offenbar auf Holzpfählen, die ohne Wasser morsch werden. Das Problem: Durch den nahen Kiesabbau ist das Grundwasser derart abgesenkt, dass der Prinz sprichwörtlich auf dem Trockenen sitzt. Was er natürlich ändern möchte.

Was auch für die Zufahrten zum Schloss gilt. Entsprechende Mauern aus Back- oder Sandstein sollen gemeinsam mit schmiedeeisernen Toren an die Vergangenheit erinnern. Damit die Preußen in Walbeck eine Zukunft haben.

(RP/jul)
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