Courage-Festival am Schloss Moyland 8000 singen "80 Millionen" mit Max Giesinger

Kleve · Ausverkauft. Das Courage-Festival mit 8000 Besuchern kam mit musikalischer Vielfalt und Picknickatmosphäre daher, trotz erhöhter Sicherheitsauflagen.

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Das war das Courage-Festival 2017

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Auf der Bühne ist nur nachtblaues Licht zu sehen, keine Spur von einem Künstler. Max Giesinger startet seinen Auftritt nämlich nicht auf der Hauptbühne des Courage-Festivals, sondern auf der Bühne gegenüber, bei den Rollifahrern. Dafür gibt es schon einmal die ersten Sympathiepunkte.

Die restlichen kommen von alleine. "Hi Leute, Mensch, so viel los hier. Ich bin der Max", sagt der Eins-Live-Krone-Gewinner und hat die Herzen der Courage-Besucher bereits erobert. Er setzt noch einen obendrauf. "Mensch Max, da musste unbedingt spielen", hätten seine Künstlerkollegen zu ihm gesagt. "Das ist eins der geilsten Festivals."

Und das nutzt Giesinger, um mit dem Publikum zu spielen. Er verspricht "die vielleicht geilste Party des Jahres", fordert das Publikum zu den musikalischsten "Uhuuus" auf, die sie können, und lobt "Jetzt seid ihr der schönste Chor, den das Courage je gehört hat."

Mädels aus dem Publikum werden als Backgroundsängerinnen engagiert

Aus 8000 Mündern klingt der Mega-Hit "80 Millionen". Drei Mädels aus dem Publikum werden kurzerhand als Backgroundsängerinnen engagiert, und Max Giesinger arrangiert das Lied aus gegebenen Anlass schnell um in: "Wenn wir uns begegnen, dann leuchten wir auf hier im Regen".

Drum herum die gemütliche Courage-Atmosphäre: Pommes essen im Regen, Eltern, die ihre Kinder auf die Schulter nehmen, Rumlümmeln auf Picknickdecken, bis es Abend wird. Um 22 Uhr ist der Zauber vorbei, bis dahin gab es fünf Stunden lang Musik satt. Dabei steigerte sich der Promi-Faktor von Stunde zu Stunde.

Den Beginn machte die Tanzgruppe Akwaaba. Deren getanzte Aussage "Sei du selbst" passte schon ganz gut zum Motto des Festivals: Für Toleranz und gegen Gewalt. Bunte Buttons, die Botschaften wie "Frieden" und "Jeder Mensch ist gleich viel wert" vermittelten, wurden kostenlos verteilt. Viele steckten sie an.

Es gibt aber auch ein zuviel des Guten, etwa wenn Moderatorin Clarissa, die in diesem Jahr statt Jess da war, immer wieder aufforderte: "Zeigt mir eure Herzchen." Die Jüngeren machten da noch mit, formten die Hände zu Herzen, die älteren eher nicht.

Begeisterungsschreie für Mike Singer

Begeisterungsschreie gab es für Mike Singer, Youtube-Star, der den Titel der aktuellen "Bravo" ziert. Sobald er einen Schritt auf die Mädchen im Publikum zuging, gab es kein Halten mehr. Komplett in weiß gekleidet, Trainingshose und Shirt, riss er betont selbstsicher und lässig seine Show ab.

Kreischalarm und Freudentränen verursachte der Auftritt von Lina. Die Youtuberin, Sängerin und Schauspielerin lieferte eine Mega-Show, so dass sie selbst nach dem dritten Lied ganz schön aus der Puste kam. Aber egal, es wurde über die Bühne gesprungen und gehüpft, und das junge Publikum machte fleißig mit. Passend zur Liedzeile "Sieht die Welt beschissen aus, schmeiß einfach Glitzer drauf", regnete es jede Menge weiße Flitterstreifen. "Wollt ihr ein Foto mit uns?", rief sie ins Publikum. Es sollte das mit den meisten Menschen darauf werden, dass sie je gemacht habe, sagte Lina: "Hier müssten so um die 10.000 Arme hochgehen. Ich verlass' mich auf euch, ich zähl' nach."

Die elfjährige Joyce durfte mit auf die Bühne, konnte ihr Glück kaum fassen und hielt Lina ganz fest, während die sang und ihren jungen Fan ebenfalls fest umarmte. Freudentränen flossen. "Hu, das war schön", fand Lina am Ende.

Kontrastprogramm zu wild, lustig und Glitzer bot Peter Pux. Die Gitarre umgeschnallt, mit Hut und einer super-angenehmen Stimme brachte er Songs mit Mutmach-Botschaften wie: "Du bist der Held in deiner eigenen Welt". Und Max Giesinger ganz am Ende urteilte: "Ey, das war der Wahnsinn." "Schön trockenfönen wenn ihr nach Hause kommt", gab er denen mit, die bis zum Schluss trotz Nieselwetter durchgehalten hatten. Und das waren ganz schön viele. Ein letztes Mal kreischen. Dann war auch Courage 2017 zu Ende

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