Kreis untersucht Gäste aus Geldern 100 Corona-Tests nach Hochzeitsfeier

Geldern · Seit Mittwoch werden zahlreiche Personen untersucht, die eine Familienfeier besucht haben. Eine Frau hatte Symptome gezeigt und war positiv getestet worden. Alle Gäste sind in Quarantäne.

 Die Proben werden jetzt untersucht (Symbolbild).

Die Proben werden jetzt untersucht (Symbolbild).

Foto: dpa/Jan Woitas

Böse Überraschung nach einer Hochzeitsfeier im Kreis Wesel. Nach dem Fest stellte sich heraus, dass eine Besucherin mit dem Coronavirus infiziert ist. Die Frau  hatte sich nach der Feier nicht gut gefühlt und sich daraufhin auf Covid-19 testen lassen. Der Test fiel positiv aus.

Daraufhin ist in Geldern eine Großaktion angelaufen. Seit Dienstag ermittelten Mitarbeiter der Stadt in enger Zusammenarbeit mit dem Kreis Kleve die Kontaktpersonen. „Das Brautpaar hatte wie vorgeschrieben eine Liste von allen Gästen erstellt. Es hat sich hier sehr vorbildlich verhalten“, sagte Bürgermeister Sven Kaiser.

Mitarbeiter des Ordnungsamtes machten sich an die Mammutaufgabe, alle mehr als 100 Gäste so schnell wie möglich anzurufen und zu informieren, dass sie Kontakt zu einer positiv getesteten Person gehabt haben könnten. Für den Kreis Kleve habe auch schnell festgestanden, alle Gäste auch auf das Virus zu testen. „Unser Ansatz ist immer, anlassbezogen zu testen“, sagt Kreissprecherin Ruth Keuken. Konkret bedeutet das, dass Personen vorsichtshalber zu untersuchen sind, wenn sie in die so genannte Kategorie 1 fallen. Das sind Personen, die mindestens 15 Minuten Kontakt mit dem infizierten Menschen hatten oder mit ihm in einer Hausgemeinschaft leben. Und dass jemand auf einer Hochzeit 15 Minuten Kontakt zu anderen hatte, ist vermutlich kaum auszuschließen. Zudem hatte die Hochzeit auch in einem geschlossenen Raum stattgefunden, wo die Ansteckungsgefahr erfahrungsgemäß höher als unter freiem Himmel ist.

„Wir haben nach Gesprächen mit zahlreichen Gästen schnell erfahren, dass bei der Feier auch die Plätze gewechselt und getanzt wurde. Damit war für uns klar, dass die Besucher klar unter Kategorie 1 fallen“, erläutert Ruth Keuken. Daher leitete der Kreis für sämtliche Besucher des Festes die vom Robert-Koch-Institut vorgeschriebenen Maßnahmen ein. Mehr als 100 Gäste waren bei der Feier gewesen. Die Corona-Schutzverordnung erlaubt bei solchen Veranstaltungen inzwischen bis zu 150 Besucher.

  Am Mittwoch rückten zwei mobile Teams des Kreises an und nahmen in Geldern von so vielen Gästen wie möglich Proben.

Der Massentest sei sehr gut gelaufen, so Bürgermeister Sven Kaiser, der sich vor Ort selbst ein Bild der Aktion machte. „Es lief alles einwandfrei, die Zusammenarbeit mit dem Kreis hat hier wunderbar funktioniert.“ Auch die Betroffenen seien sehr kooperativ gewesen und hätten viel Verständnis für die Aktion gezeigt. „Dieser Fall zeigt noch einmal wie wichtig es ist, die Anwesenheitslisten zu führen, um dann die Kontakte zurückverfolgen zu können“, sagt Kaiser.

Die Gäste bleiben jetzt erst einmal in Quarantäne bis die Testergebnisse vorliegen. Das soll nach Möglichkeit nach 48 Stunden der Fall sein. Die Tests sind für die Betroffenen kostenlos. Liegen die Ergebnisse vor, wird entschieden, wie weiter vorgegangen wird. Die Quarantäne könnte weiterlaufen, Option wäre auch ein zweiter Test.

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