Serie Gelderner Unternehmen im Porträt Schnell und präzise wie der Eisvogel

Geldern · CNC-Step: 2005 baute Frank Hylewicz seine erste Fräsmaschine. Heute beschäftigt er 19 Mitarbeiter.

 Das Team von CNC-Step (Mike Stiegen, Rebecca Clouston, Frank Hylewicz und Ralph Ehren) mit Gelderns Wirtschaftsförderer Tim van Hees-Clanzett.

Das Team von CNC-Step (Mike Stiegen, Rebecca Clouston, Frank Hylewicz und Ralph Ehren) mit Gelderns Wirtschaftsförderer Tim van Hees-Clanzett.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Ein bunter Eisvogel ziert das Logo des Gelderner Unternehmens CNC-Step. Die Geschichte, wie der Hersteller von CNC-Maschinen zu diesem Symbol gekommen ist, verrät auch viel über die Firmenphilosophie. Frank Hylewicz, der 2005 das Unternehmen gründete: „Hinter unserer Produktionsstätte wurde 2014 ein kleines Biotop angelegt. Es wurde dankbar angenommen und beheimatet eine Vielzahl an seltenen Vogelarten, Insekten wie Bienen, Libellen und Schmetterlinge, aber auch eine besonderen Gast: der Eisvogel, der sich über die für ihn frei verfügbaren Leckerbissen im Teich freut. Seitdem begeistert er uns mit seinen spektakulären Flugmanövern. Seine unglaubliche Präzision, Punktgenauigkeit und Schnelligkeit beim Eintauchen faszinieren uns bis heute. Für uns war er deshalb der beste Botschafter für unsere Marke. Präzision, Punktgenauigkeit und Schnelligkeit sind auch Attribute, die unsere Maschinen ausmachen.“

An der Siemensstraße in Geldern entstehen CNC-Fräsmaschinen, Portalfräsmaschinen und Graviermaschinen, die im professionellen Industriebereich von Kunden wie Apple, Airbus, BMW oder Siemens genutzt werden, die im Hobbybereich aber auch Privatkunden ansprechen. 19 Mitarbeiter bauen dort jährlich etwa 700 Maschinen. Ein Erfolg, der nicht absehbar war, als Frank Hylewicz 2005 auf 50 Quadratmetern in Straelen begann. Der gebürtige Gelsenkirchener, der in Geldern groß wurde und dort auch lebt, hatte zunächst im Nebengewerbe angefangen, Kunststofftachoscheiben herzustellen. Die wurden benötigt, wenn ein Auto zum Beispiel aus den USA nach Deutschland kam und von Meilen auf Stundenkilometer umgestellt wurde. Hylewicz: „Ich merkte, dass man an der Maschine, die ich dafür einsetzte, vieles verbessern konnte. Und so kam ich auf die Idee, selbst eine Maschine zu bauen.“ Er begann mit der Produktion der CNC-Fräse High-Z. Und die Nachfrage war sofort groß: „Nach lediglich drei Monaten Produktionszeit wurde der Fertigungsbereich um vier große Bürocontainer erweitert. Zusätzlich wurden innerhalb der ersten zwei Jahre drei Mitarbeiter eingestellt, um dem Ansturm der Kundschaft gerecht zu werden. Nach nur 19 Monaten Produktionszeit der High-Z-Fräse feierten wir bereits unseren 500. Fräsmaschinen-Kunden.“

Ende 2007 erfolgte der dringend notwendige Umzug in eine größere Lagerhalle an die Burgstraße in Geldern. Zwei Jahre später entpuppten sich die neuen Örtlichkeiten aufgrund stetigen Wachstums erneut als zu klein. So wurde Anfang 2009 ein 4000 Quadratmeter großes Grundstück im Gewerbegebiet Geldern erworben und mit dem Neubau einer 1600 Quadratmeter großen Halle begonnen. Die Fertigstellung erfolgte im September 2009.

Die Maschinen, darunter weiterhin die High-Z, werden genutzt, um Metalle und Holz zu bearbeiten. Je nach Werkzeug können Materialien gefräst, geschnitten, graviert, gelasert, geprägt, gedrechselt, gebohrt oder 3D-gescannt werden. Die Anwendungsbereiche reichen von komplexen Maschinenteilen und riesigen Schiffsbauteilen über Holzschneidebretter und Grabsteine bis zum filigranen Architekturmodell.

Frank Hylewicz schwört auf seine Mitarbeiter. „Ich habe ein unschlagbares, sehr professionelles Team“. Dabei sei es ihm sehr wichtig, dass man zueinander passe. Freunde, Bekannte und frühere Arbeitskollegen hatte er zunächst eingestellt. Das werde nun schwieriger, aber man müsse auch unkonventionelle Wege gehen. Wenn jemand handwerkliches Talent habe und menschlich zum Team passe, sei das für ihn ausschlaggebend.

Zur Erfolgsgeschichte gehört für ihn auch, die Homepage nicht aus der Hand gegeben zu haben. So sei man ganz nah bei den Kunden. Im Marketing setze man ganz stark auf Social Media, die mit Rebecca Clouston von einer eigenen Mitarbeiterin bespielt werden. Auf Instagram oder Facebook wird man dann wohl auch bald von der neuen Industriefräsmaschine AceroDuo hören, deren Premiere für den Herbst geplant ist.

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