Wegen Schließung von Filialen CDU regt gemeinsame Bankfilialen an

Um die Infrastruktur in den Ortschaften zu erhalten, sollen Sparkasse und Volksbank zusammenarbeiten. Gelderns Bürgermeister Sven Kaiser soll den Vorschlag mit den Verwaltungschefs der anderen betroffenen Kommunen erörtern.

 Eine mögliche Zusammenarbeit von Volksbank und Sparkasse könnte aus Sicht der Gelderner CDU die Bargeldversorgung in den Ortschaften sicherstellen.

Eine mögliche Zusammenarbeit von Volksbank und Sparkasse könnte aus Sicht der Gelderner CDU die Bargeldversorgung in den Ortschaften sicherstellen.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Die CDU-Fraktion möchte die Diskussion zur Entscheidung der Sparkasse Krefeld, große Teile ihres Filialnetzes im Gelderland im April zu schließen, wieder aufnehmen. Sie bittet Gelderns Bürgermeister Sven Kaiser, das Thema mit den Verwaltungschefs der anderen betroffenen Kommunen zu erörtern, damit gemeinsam ein Impuls an die Sparkasse Krefeld gesandt wird, diese Entscheidung zu überdenken. Zudem regt die CDU an, einen Beschluss oder einer Resolution des Rates auf den Weg zu bringen, um die Sparkasse aufzufordern, die Entscheidung zu überdenken und Alternativen zu den bisher präsentierten Angeboten wie den Sparkassenbus darzustellen. Dabei bringt die CDU auch die Idee von gemeinsamen Zweigstellen von Sparkasse und Volksbank ins Spiel.

In der Begründung erinnert CDU-Fraktionsvorsitzender Michael Cools an das Sparkassengesetz des Landes Nordrhein-Westfalens. Dort heißt es: „Die Sparkassen haben die Aufgabe, der geld- und kreditwirtschaftlichen Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft insbesondere des Geschäftsgebietes und ihres Trägers zu dienen.“

Aus Sicht der CDU-Fraktion seien die Probleme für alle mit einem Filialnetz ausgestatteten klassischen Banken in Deutschland gleich. Cools: „Wir bezweifeln jedoch, dass das Schließen von Filialen die Ultima Ratio darstellt, um die Profitablilität von Kreditinstituten wieder zu steigern.“ Es gelte, alternativ und kooperativ zu denken. So gebe es eine Zusammenarbeit von Frankfurter Volksbank und der Taunus-Sparkasse mit der geplanten Fusion von Filialen an rund 50 Standorten. Die Zweigstellen der Banken sollen dort künftig unter dem Namen Finanzpunkt gemeinsam betrieben werden.

Ein ähnliches Modell oder andere Konstrukte sollten in der Sparkasse Krefeld überdacht werden, bevor das Filialnetz in der aktuell beschlossenen Form ausgedünnt wird. Den Kunden der betroffenen Kommunen sollten dauerhaft präsente Alternativen geboten werden, die zumindest die Bargeldversorgung und die weiteren Dienstleistungen wie Überweisung, oder Kontoauszugsdrucker insbesondere für die Bevölkerungsgruppen sichert, die weder mobil noch mit dem Internet vertraut sind. Aus Sicht der CDU erscheine es begrüßenswert, wenn die Initiative der Frankfurter Volksbank und der Taunus-Sparkasse aufgegriffen würde und ein Gespräch mit der Sparkasse Krefeld und der Volksbank an der Niers eG vereinbart werden könnte.

Bürgermeister Sven Kaiser, der in der Vergangenheit den Rückzug der Banken aus kleineren Ortschaften kritisiert und als Schwächung der Infrastruktur bezeichnet hatte, begrüßte den Antrag. „Ich werde mit den Vertretern der Sparkasse Krefeld und der Volksbank an der Niers persönliche Gespräche führen, um die Möglichkeiten für Verbesserungen auszuloten,“ so Sven Kaiser auf Anfrage unserer Redaktion.

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