Stadtradel-Aktion startet am Montag App aufs Fahrrad

Gelderland · Am Montag startet im Gelderland die bundesweite Aktion Stadtradeln. Wer sich die App des Wettbewerbs auf das Handy lädt, kann nicht nur ganz einfach Kilometer für seine Kommune sammeln, sondern der Stadt auch direkt Mängel und Schäden melden. Und engagiert sich ganz nebenbei auch noch für die Umwelt.

 Gelderns Erster Beigeordneter Tim van Hees-Clanzett, Heinz-Theo Angenvoort aus der Mobilitätsstabstelle und Bürgermeister Sven Kaiser.

Gelderns Erster Beigeordneter Tim van Hees-Clanzett, Heinz-Theo Angenvoort aus der Mobilitätsstabstelle und Bürgermeister Sven Kaiser.

Foto: Sebastian Kalenberg

Egal ob morgens zur Arbeit, nachmittags zum Einkaufen oder abends zum Sport: Viele Wege des Alltags erledigen wir mit dem Auto. Sei es aus Gewohnheit, Faulheit oder Gemütlichkeit. Dabei lassen sich viele dieser Wege problemlos und vor allem klimafreundlich mit dem Fahrrad bewältigen, meint Heinz-Theo Angenvoort von der Stabsstelle Umwelt, Klima, Mobilität und Nachhaltigkeit der Stadt Geldern. „Das Fahrrad ist im Bereich Freizeit und Sport schon sehr präsent. Wir wollen, dass die Menschen aber auch im Alltag öfter mal das Auto stehen lassen und lieber das Fahrrad als Verkehrsmittel nutzen.“ Oft hätten Familien zwei oder sogar drei Autos zur Verfügung und würden diese täglich nutzen. „Es würde ja schon reichen, wenn ein Auto weniger im Einsatz ist. Zumal der Weg mit dem Fahrrad oft genauso schnell ist, wie mit dem Auto“, so Angenvoort.

Darauf möchte die bundesweite Aktion „Stadtradeln“, die seit 2008 jährlich stattfindet, aufmerksam machen. Mit Geldern, Weeze, Issum, Straelen, Kerken, Kevelaer und Wachtendonk nehmen auch sieben Kommunen aus dem Südkreis Kleve teil. Der Wettbewerb startet am kommenden Montag, 15. Juni, und läuft bis zum 7. Juli. In den drei Wochen geht es darum, möglichst viele Strecken mit dem Fahrrad zu erledigen und so Kilometer zu sammeln. Mitmachen kann jeder Bürger für seine Kommune in der er wohnt, arbeitet, zur Schule geht oder einem Verein angehört.

Alleine im Südkreis Kleve haben sich bereits über 500 Menschen für das Stadtradeln registriert. Auf der Internetseite stadtradeln.de können die Ergebnisse der einzelnen Kommunen in einem bundesweiten Ranking miteinander vergleichen werden. Aber auch innerhalb einer Kommune können sich die Teilnehmer mit ihren erradelten Kilometern messen. Jeder Teilnehmer schließt sich bei der Registrierung einem Team an – oder erstellt für seine Familie, Freunde, Arbeitskollegen oder Vereinsmitglieder ein neues Team. Die bislang 120 in Geldern gemeldeten Radler unterteilen sich in 36 Teams. Darunter sind auch einige Parteien und die Stadtverwaltung.

Gezählt werden die Fahrrad-Kilometer ganz einfach mit der Stadtradel-App. Dort registriert und angemeldet, kann jede mit dem Rad zurückgelegte Strecke direkt erfasst und eingetragen werden. Teilnehmer aus Geldern und Wachtendonk können mit der App aber nicht nur ihr Team und die Kommune im Ranking nach vorne bringen, sondern auch aktiv an der Verbesserung der städtischen Fahrradinfrastruktur mitarbeiten. In den beiden Kommunen ist die Stadtradel-App mit dem Mängelmelder „RADar!“ verknüpft. Über diese Funktion können Fahrradfahrer, die auf ihrer Strecke Schäden oder Mängel entdecken, direkt mit der Stadt kommunizieren. „Egal ob Schlaglöcher, ein defekter Ampelknopf oder andere Beschädigungen im Straßenbelag. Alle Meldungen über die App kommen direkt auf meinem Rechner an“, erklärt Angervoort von der Stabsstelle in Geldern.

So könne die Stadt mithilfe seiner Bürger ganz einfach die Probleme der Infrastruktur sammeln und mit kurz- und langfristigen Verbesserungen das Fahrradfahren in Geldern angenehmer und sicherer gestalten. „Es ist eine einfache Möglichkeit, mit der Stadtverwaltung zu kommunizieren und uns auf Probleme aufmerksam zu machen“, erklärt Angervoort. Aus diesem Grund soll die App auch über den dreiwöchigen Zeitraum des Stadtradel-Wettbewerbes hinaus aktiv bleiben, um stetig über etwaige Mängel und Schäden informiert zu bleiben.

Neben der Förderung und Verbesserung der Infrastruktur für den Radverkehr, steht beim Stadtradeln natürlich auch der Aspekt des Klimaschutzes im Vordergrund. „Jede Fahrt mit dem Rad ist praktizierter Umwelt- und Klimaschutz“, bewirbt der Verein Klima-Bündnis, der hinter der bundesweiten Aktion steht. Besonders bei Kurzstrecken, die problemlos mit dem Fahrrad bewältigt werden können, verbrauchen Autos extrem viel Sprit verbrauchen. Ein Umstieg auf das Rad trägt also bei jeder Strecke zur CO2-Vermeidung bei.

 Logo Stadtradeln

Logo Stadtradeln

Foto: Stadtradeln
 iphone frontal handy

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Foto: pixabay

Gewinner der Aktion sind nicht nur das Klima und die städtische Radförderung, sondern auch die fleißigsten Fahrrad-Fahrer und ihre Städte. Nach Abschluss der Aktion zeichnet das Klima-Bündnis nämlich im bundesweiten Ranking die fahrradaktivste Kommune mit den meisten Kilometern und die Kommune mit den aktivsten Kommunalpolitikern aus. Um den unterschiedlichen Einwohnerzahlen gerecht zu werden, treten die Kommunen in fünf Größenklassen gegeneinander an. So gewann im vergangenen Jahr die Stadt Kleve den Wettbewerb der aktivsten Politiker für Städte mit 50.000 bis 99.999 Einwohnern. Speziell für Geldern hat der Werbering Gutscheine für die besten Teams ausgerufen.

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