RP-Bürgermonitor Veerter Dorfstraße soll sicherer werden

Veert · Am hinteren Teil der Strecke wird rücksichtslos gefahren, Autofahrer seien zu schnell unterwegs, beklagen Anwohner. Das Problem: Es handelt sich um eine Abkürzung nach Kevelaer. Es müsse „lästiger“ werden, sie zu nehmen.

 Große und kleine Einwohner der umliegenden Wege wollen, dass die Veerter Dorfstraße sicherer wird. Gerade an dieser Ecke geht es rechts zum Spiel- und zum Bolzplatz.

Große und kleine Einwohner der umliegenden Wege wollen, dass die Veerter Dorfstraße sicherer wird. Gerade an dieser Ecke geht es rechts zum Spiel- und zum Bolzplatz.

Foto: Sina Zehrfeld

Kinder tummeln sich im Garten von Familie Fritze. Jagen einander gegenseitig Spielzeug ab, düsen mit kleinen Tretfahrzeugen herum. Das Wohngebiet, in dem ihre Familien leben, ist ziemlich gemütlich. Verwinkelte Straßen, viele schöne Ecken in diesem Teil von Veert. Das Problem ist die Veerter Dorfstraße, die daran vorbei beziehungsweise zwischen den Wohnvierteln an Schlesierstraße und Rayendonk hindurch führt.

„Das ist hier eine ,Zone 30’“, sagt Heike Fritze, „und an den Stichstraßen hier ist überall rechts vor links.“ Eigentlich müsste jeder einzelne Autofahrer auf der Veerter Dorfstraße sich an die Einmündungen so herantasten, dass er sie einsehen kann. Aber das passiert ganz offensichtlich nicht.

Die Gedankenlosigkeit von Autofahrern, die einfach durchs Wohnviertel rauschen, werde immer gefährlicher, sagt Heike Fritze. Nicht nur, weil das Risiko von Blechschäden steigt. Zwar lebten heute immer noch viele ältere Leute in der Gegend, „aber mittlerweile wandelt es sich. Viele junge Familien ziehen rein. Die Kinder hier einfach mal laufen zu lassen, das ist eigentlich nicht drin.“

Anwohnerin Marie-Agnes de Ryck hat schon vor dem Generationswechsel hier gelebt, 1976 ist sie hergezogen. Sie hat mitbekommen, wie sich die Zeiten geändert haben. „Was mich am meisten stört: dass die Autofahrer morgens, halb acht, die Geschwindigkeit nicht drosseln, wenn sie Kinder sehen, die zur Schule gehen, mit ihren Eltern oder alleine“, sagt sie. „Regelmäßig laufe ich hier freitagmorgens lang und beobachte das.“

Viele Autofahrer würfen nicht mal einen Blick in die Seitenstraßen, hat Andrea Richolt beobachtet. Agatha Ikkert hat zwei kleine Söhne, zwei und vier Jahre. „Natürlich lasse ich die nicht alleine draußen“, macht sie klar. Aber auch, wenn sie dabei ist, ist sie grundsätzlich nicht nur aufmerksam, sondern beunruhigt, wenn sie in die Nähe der Veerter Dorfstraße kommen: „Da ist immer große Angst dabei“.

Ganz in der Nähe ist ein Spielplatz, ein Bolzplatz. Die Autofahrer kämen aber trotzdem „mit Feuer um die Kurven“, sagt Sabrina Hüsken: „Trotz dieser wirklich verwinkelten Situation.“ Überhaupt sind die Nachbarn davon überzeugt, dass die Leute regelmäßig zu schnell unterwegs sind. Damit die Verkehrsteilnehmer aufmerksam bleiben, sind sie schon kreativ geworden. „Wir stellen oft ein altes Fahrrad an die Ecke, um zu signalisieren: Da sind Kinder“, sagt Heike Fritze.

Das Problem sei, dass die Veerter Dorfstraße eine Verbindung zwischen Martinistraße und der Bundesstraße 9 bildet, meinen die Anwohner. Eine Route, über die man nach Kevelaer kommt. „Viele wissen, dass das eine Abkürzung ist“, sagt Michael Hüsken. „Das lohnt sich aber nur, wenn man die Geschwindigkeit überschreitet und ,rechts vor links’ missachtet.“ Sein Vorschlag zur Verbesserung: „Es muss lästiger werden, hier langzufahren“, meint er. Man müsse es den Leuten unbequem machen: „Entweder mit Inseln oder Drempeln oder Geschwindigkeitsüberwachung.“

Die Stadt Geldern will die Örtlichkeit auf die Beschwerden hin unter die Lupe nehmen, teilt sie mit. „Vorgesehen ist auch eine Erfassung der Zahl der Fahrzeuge sowie eine (verdeckte) Messung der gefahrenen Geschwindigkeiten“, heißt es weiter. Auch das Anzeige-Gerät, der „Smiley“, wird zum Einsatz kommen. „Gegebenenfalls werden die Ergebnisse gemeinsam mit der Polizei bewertet.“

Haben Sie auch ein Anliegen? Dann wenden sie sich an die Redaktion in Geldern, die den Bürgermonitor betreut. Sie erreichen die Reakteure täglich von Montag bis Freitag in der Zeit zwischen 10 und 17 Uhr unter ☏ 02831 139-270. Sie können aber auch einen Brief schreiben an Redaktion Geldern, Stichwort: Bürgermonitor, Markt 10-12, 47608 Geldern. Die E-Mail-Adresse der Redaktion lautet geldern@rheinische-post.de – auch auf diesem Weg können Sie mit Ihrem Anliegen den Kontakt suchen. Ein Kontaktformular zum Bürgermonitor findet sich auch im Netz unter www.rp-online.de/buergermonitor.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema