Gelderland Bürgermeister: Start in neue Amtszeit

Gelderland · Gestern traten alle Verwaltungs-Chefs ihren Dienst an, die im September gewählt wurden. Mancher ist ein echter Neuling auf dem Posten. Eine Besonderheit gibt es in Straelen: Da wurde schon im vergangenen Jahr gewählt.

In einigen Rathäusern im Gelderland werden sich die Bürger an neue Gesichter gewöhnen müssen. Gestern begann die Amtszeit der Verwaltungschefs. Kevelaer Hier gab es wohl die größte Überraschung im Gelderland. Außenseiter Dr. Dominik Pichler siegte mit 80 Stimmen Unterschied gegen Amtsinhaber Dr. Axel Stibi, der nach elf Jahren dadurch sein Amt verlor. Immer noch wird eifrig diskutiert, was den Ausschlag gegeben hat.

Sicher hat mit eine Rolle gespielt, dass nicht der ganze Rat gewählt wurde und so wohl die Unterstützung für den Amtsinhaber etwas gefehlt hat. Pichler war bislang erfolgreicher Strafverteidiger und muss jetzt beweisen, ob er auch ein Rathaus führen kann. Von Vorteil wird für ihn sein, dass er in Kevelaer fest verwurzelt ist und daher auch weiß, wie der Kevelaerer tickt. Weeze Im Weezer Rathaus bleibt alles beim Alten.

Ulrich Francken hatte erst gar keinen Gegenkandidaten und bleibt weiter Bürgermeister der Gemeinde. Dass die anderen Parteien keinen Bewerber aufstellten, spricht auch für Francken. Weeze entwickelt sich gut und gehört zu den wenigen Kommunen, in denen auch die Zahl der Einwohner steigt. Francken ist bürgernah, hat das Ohr an den Weezern, liebt den klaren Ton. Momentan gibt es offenbar kaum Gründe zu meckern und daher auch keinen Anlass, Francken in Frage zu stellen.

Issum Überraschend bereits am ersten Wahlsonntag setzte sichClemens Brüx als neuer Bürgermeister durch. Deutlich gewann der Parteilose mit fast 61 Prozent der Stimmen gegen den CDU-Kandidaten Stefan Vester (knapp 30 Prozent). Weitere Bewerber waren die beiden Sevelener Bernd Deckers (4,8 Prozent) und Hans-Theo Deckers (4,5 Prozent). Beobachter waren davon ausgegangen, dass es zu einer Stichwahl zwischen Brüx und Vester kommen werde.

Doch Brüx war in seinem Heimatort Issum, aber auch in Sevelen so bekannt, dass er viele Stimmen auf sich vereinigte. Von Vorteil war sicher auch, dass er im Vereinsleben verwurzelt ist. Kerken Einfacher hatte es Dirk Möcking. Der ebenfalls parteilose Kandidat war bereits vor sechs Jahren von SPD, FDP und der Bürgervereinigung Kerken nominiert worden. Er konnte damals knapp gegen den CDU-Kandidaten gewinnen.

Anschließend leistete Möcking so gute Arbeit, dass die heimischen Christdemokraten davon absahen, für die jüngste Bürgermeisterwahl einen eigenen Kandidaten aufzustellen. Geldern Hier setzte sich CDU-Bewerber Sven Kaiser nach einem Wahlkampf durch, der an Emotionalität und Härte seinesgleichen suchen dürfte. Der bisherige Bürgermeister Ulrich Janssen war von der CDU zunächst als Kandidat nominiert worden.

Nach Querelen - unter anderem Facebook-Affäre, interne Auseinandersetzungen und das durchs Internet geisternde "Krönchen-Video" - entzogen die Parteimitglieder ihm das Vertrauen und setzten ihn als Kandidaten wieder ab. Während Janssen aus dem Amt heraus trotzdem antrat, mussten die Gelderner Christdemokraten eiligst einen neuen Bewerber auftreiben. Und als das mit Sven Kaiser gelungen war, musste dieser ebenso eilig in den laufenden Wahlkampf einsteigen.

Bei der Wahl am 13. September blieb er von der Zahl der Stimmen her noch auf dem zweiten Platz hinter Ulrich Janssen. Bei der Stichwahl am 27. September aber war Kaisers Sieg ein klares Votum der Gelderner Wähler. Heute um 17.30 Uhr ist seine Vereidigung im Gelderner Bürgerforum. Wachtendonk Einen Zweikampf gab es um den Bürgermeistersessel in Wachtendonk. Doch der parteilose Kandidat Berthold Perret schätzte seine Siegchancen selber als eher gering ein.

Das war realistisch, wie sich am 13. September zeigte. CDU-Bewerber Hans-Josef Aengenendt, der auch von der WWG gestützt wurde, setzte sich klar durch. Er bekam 73,5 Prozent der Stimmen und folgt auf Udo Rosenkranz (CDU) als Verwaltungschef. Straelen Gelassen konnte Hans-Josef Linßen dem gestrigen Tag entgegen sehen. Der Bürgermeister hat sich bereits im vergangenen Jahr zusammen mit dem Rat zur Wahl gestellt.

Da konnte er einen klaren Sieg einfahren. Er wurde bereits im ersten Wahlgang gewählt und errang die absolute Mehrheit, obwohl er vier Gegenkandidaten hatte.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort