Straelen Bürgermeister attackiert Dekanatsvorstand

Straelen · Gegen die Kritik des Dekanatsvorstands am Wechsel der Trägerschaft im Offenen Ganztag (OGS) setzt sich Straelens Bürgermeister Hans-Josef Linßen zur Wehr. "Sie stellen offensichtlich mangels entsprechender Informationen einige Behauptungen auf, denen wir entschieden entgegentreten möchten", schreibt der Rathaus-Chef.

Zunächst müsse klargestellt werden, dass alle zukünftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im OGS künftig nach dem Awo-Tarif NRW - einem zwischen der DGB-Gewerkschaft ver.di und dem Arbeitgeberverband Awo Deutschland ausgehandelten anerkannten Tarifvertrag - bezahlt werden. "In diesem Zusammenhang von einer menschenunwürdigen Entlohnung zu sprechen, ist nicht nur falsch, sondern auch ein Affront gegen die Stadt." Linßen fordert den Dekanatsvorstand auf, diese Behauptung unverzüglich richtigzustellen.

Es sei korrekt, dass es in einigen Fällen zu geringen Verdiensten kommen kann. Dies sei definitiv nicht in allen Fällen so und liege an unterschiedlichen Tarifstrukturen und in einigen Fällen vermutlich auch an bisherigen vergleichsweise hohen Eingruppierungen. Der Bürgermeister wendet sich auch gegen Befürchtungen, die erforderlichen menschlichen und fachlichen Qualifikationen würden künftig fehlen. "Im Gegensatz dazu sind wir gemeinsam mit der Schulleitung und den Vertretern der Awo sehr zuversichtlich, dass auch ab August eine gute, an den Bedürfnissen der Kinder, Eltern und Schule orientierte Arbeit, zur Zufriedenheit aller Beteiligten von qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Awo geleistet werden wird."

Der Vergabebeschluss sei gefasst. "In den Gremien Bildungsbeirat und Ausschuss für Bürgerdienste wurde die Angelegenheit ausgiebig beraten. Seitdem bereiten wir mit der Awo den ,Neustart' ab dem 1.8. vor." Staatliche Stellen und Kommunen hätten sich bislang weitgehend aus dem Gebaren der katholischen Kirche als Arbeitgeber herausgehalten. Sogar unabhängige Gerichte in Deutschland billigten insbesondere den katholischen Kirchen weitreichende Sonderrechte wie Entlassungen aus für viele Menschen nicht nachvollziehbaren sittlich-moralischen Gründen zu.

Linßen: "Wir möchten Sie sehr eindringlich bitten, ebenso von Einmischungen Abstand zu nehmen und den zukünftigen Mitarbeiterinnen der Awo das gleiche Vertrauen entgegenzubringen, wie Sie es auch den bisherigen Mitarbeiterinnen des Caritasverbandes entgegengebracht haben."

(kla)
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