Büchereien im Bistum Münster Katholische Büchereien mit Herzblut bei der Sache

Niederrhein · Das Bistum Münster zieht eine erfreuliche Bilanz: Die Bibliotheken können sich dank des großen Engagements der Mitarbeiter auch in Corona-Zeiten behaupten.

 Aki Wantia versorgt die katholischen Leseratten.

Aki Wantia versorgt die katholischen Leseratten.

Foto: Bistum Münster

Der Bücher-Bringdienst in Geldern-Walbeck ist nur eines von vielen Beispielen, wie die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Katholischen Öffentlichen Büchereien (KÖB) im Bistum Münster im vergangenen Jahr den Einschränkungen der Büchereiarbeit wegen der Corona-Pandemie Engagement, Kreativität und Herzblut entgegengesetzt haben.

Dieses Fazit zogen Aki Wantia, Leiterin der Fachstelle Büchereien im Bistum Münster, und ihre Kollegin Claudia Herbstmann bei der Vorstellung der Jahresstatistik. Natürlich ließen sich die Zahlen nicht mit denen der Vorjahre vergleichen, betonten die Fachfrauen, denn Schließzeiten und andere coronabedingte Regelungen hätten die Arbeit in der KÖB massiv beeinflusst. So gebe es Büchereien, die seit Mitte März 2020 nicht mehr hätten öffnen dürfen.

Viele haben laut Fachstelle frühzeitig einen Lieferservice gestartet oder mit der kontaktlosen Ausleihe angefangen. Etliche haben über Social Media mit ihren Leserinnen und Lesern Kontakt gehalten. Manche haben virtuell vorgelesen oder, sofern dies zwischenzeitlich möglich war, Veranstaltungen mit Abstand angeboten. Außerdem gibt es Angebote wie eine Fensterausleihe, einen Buchflohmarkt, die „Telefon-Seelsorge“, bei der das Team zu Beginn der Corona-Krise alle Kunden anrief, um sich nach deren Wohlergehen zu erkundigen oder einen Lesespaziergang für Kinder in den Sommerferien. Zusätzlich hätten sich die Verantwortlichen in allen Büchereien intensiv Gedanken gemacht, wie sie nach Möglichkeit die Bücherei unter Umsetzung von Hygienekonzepten öffnen könnten.

„Das Jahr war anstrengend und mit seinen immer wieder neuen Verordnungen und Regeln herausfordernd, gleichzeitig ungewöhnlich und kreativ“, sagten Wantia und Herbstmann, „aber es war auch geprägt von großem Enthusiasmus der zumeist ehrenamtlich Engagierten und einer Dankbarkeit der Lesenden.“ Vor diesem Hintergrund seien die 2020 erzielten Zahlen gar nicht mal so negativ zu bewerten. Insgesamt wurden mehr als 3,6 Millionen Ausleihen getätigt (Vorjahr: 4,1 Millionen). 103.418 Entleiher nutzten das Angebot der Büchereien (Vorjahr: 141.385), und die KÖB luden immerhin noch zu mehr als 3.600 Veranstaltungen ein (Vorjahr: 10.844). Geleistet haben das 4605 ehrenamtlich und 125 hauptamtlich Mitarbeitende (Vorjahr: 4795 und 127).

Aki Wantia sagt: „Es ist für uns als Fachstelle in dieser doch belastenden Zeit nicht selbstverständlich, dass sich die Mitarbeitenden mit so viel Herzblut engagieren. Das zeigt die hohe Identifikation mit der Büchereiarbeit vor Ort und nicht zuletzt mit den Leserinnen und Lesern.“

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