Geldern Brennpunkt Marktpavillon

Geldern · Laut feiernde Jugendliche, Wildpinkler in den Büschen, Gerüchte um Drogenhandel – der Pavillon am Marktplatz zählt nicht zu den schönsten Ecken Gelderns. Für Polizei und Ordnungsamt ist er nicht besonders auffällig.

Laut feiernde Jugendliche, Wildpinkler in den Büschen, Gerüchte um Drogenhandel — der Pavillon am Marktplatz zählt nicht zu den schönsten Ecken Gelderns. Für Polizei und Ordnungsamt ist er nicht besonders auffällig.

Der Boden ist übersät mit Zigarettenkippen, Kronkorken liegen auf den Bürgersteigplatten am Marktpavillon. Auch rund um das Klettergerüst und die Sträucher liegen die Relikte. Verrostete Kronkorken sind ein Indiz, dass nicht nur am vergangenen Wochenende das eine oder andere Bier rund um den Pavillon geleert wurde. Einladend sehen die abgenutzen Bänke, die mit Edding vollgeschmierten Pfosten und der Dreck auf dem Boden jedenfalls nicht aus.

Besonders am Wochenende

Als ein "echtes Problem" beschreibt Stefan Dördelmann die Situation am Marktpavillon. Der Pfarrer von St. Maria Madalena, dessen Kirche direkt an den Marktplatz angrenzt, ärgert sich über Verschmutzungen rund um das Gotteshaus.

Besonders schlimm sei es in den Abendstunden an Freitagen und Samstagen, hat der Pfarrer beobachtet. "Da wird an die Wand und in die Büsche uriniert", sagt Stefan Dördelmann. Außerdem habe er Hinweise bekommen, dass rund um den Pavillon mit Drogen gehandelt werde.

Dort sind, je nach Tageszeit, ganz unterschiedliche Personengruppen zu beobachten. Tagsüber sind es vor allen Dingen Obdachlose, die sich dort niederlassen. Das bestätigt auch Stadt-Pressesprecher Herbert van Stephoudt. "Am Nachmittag sind es im Regelfall Passanten, die eine Pause vom Stadtbummel einlegen", so van Stephoudt weiter, "in den Abendstunden sind es häufig jüngere Leute". Das Ordnungsamt führe zwar immer wieder Kontrollen durch, sagt der Stadtsprecher, aber besondere Auffälligkeiten seien durch das Amt nicht festgestellt worden.

Ähnlich äußert sich auch die Polizei. "Dort gibt es für uns keine auffällige Häufung von Einsätzen oder Drogendelikten", sagt Polizei-Sprecher Manfred Jakobi. Die Beamten würden, sagt er, in der Innenstadt und damit auch am Marktplatz verstärkt Präsenz zeigen. Stellen sie fest, dass es zu Randalen oder Sachbeschädigungen kommt, würden auch Personen in Gewahrsam genommen werden. "Das passiert dort nach unserer Beobachtung aber nicht häufiger als an vergleichbaren Stellen", sagt Jakobi.

Behörden bitten um Hinweise

Sowohl Polizei als auch Stadt bitten jedoch um Hinweise, wenn es doch zu lautstarken Feiern oder gar Drogenhandel kommt. "Wenn es Hinweise auf Drogendelikte gibt, von denen wir erfahren, dann können wir auch tätig werden", sagt Jakobi: "Das könnten dann auch verdeckte Maßnahmen sein."

(RP)
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