Straelen Bofrost: 20 Jobs auf der Kippe

Straelen · Das Straelener Unternehmen organisiert seinen IT-Bereich neu. Das Auslagern einiger Aufgaben soll die Wettbewerbsfähigkeit verbessern, unter anderem durch Kosteneinsparungen.

 Seine Tiefkühlprodukte vertreibt Bofrost unter anderem von seinen Hallen in Straelen aus.

Seine Tiefkühlprodukte vertreibt Bofrost unter anderem von seinen Hallen in Straelen aus.

Foto: Gerhard Seybert

Exakt 636 Menschen arbeiten in der Straelener Zentrale von Bofrost. Doch die Jobs von 20 Beschäftigten stehen zur Disposition. Denn der europäische Marktführer für Eis- und Tiefkühlspezialitäten will seinen IT-Bereich neu gestalten und einige Aufgaben auslagern. Das teilte Thomas Stoffmehl, Beiratsmitglied und Unternehmenssprecher, gestern mit, nachdem unter anderem der Betriebsrat im Wirtschaftsausschuss über das Vorhaben informiert worden war.

 Thomas Stoffmehl erläuterte die Auslagerung.

Thomas Stoffmehl erläuterte die Auslagerung.

Foto: Venn

Nach Angaben Stoffmehls geht es um fünf Abteilungen im Bereich Prozess- und Systemmanagement (PSM). Dieser Bereich hat rund 100 Mitarbeiter und ist international für die IT im Unternehmen zuständig. Basis der geplanten Restrukturierung ist eine umfassende Analyse des Bereichs PSM, die im Jahr 2011 durch eine externe Beratungsfirma durchgeführt wurde. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass der Bereich PSM in seiner aktuellen Struktur nicht wettbewerbsfähig ist. Von der Neuordnung betroffen, so Stoffmehl, seien die Abteilungen Reparaturservice/Lager, Datenbank Betrieb, die Abteilung für das Installieren von PC-Software, die Abteilung für die Betreuung des Netzwerks in Straelen und den 120 Niederlassungen sowie die Abteilung für die Unterstützung der Niederlassung. Alles in allem arbeiten dort rund 40 Mitarbeiter. Die Hälfte dieser Jobs ist gefährdet.

Mit der Auslagerung von IT-Aufgaben auf externe Partner will Bofrost den vor zwei Jahren begonnenen Modernisierungskurs fortsetzen, der die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens stärken soll. Stoffmehl: "Die Anforderungen in der IT sind so schnelllebig und komplex geworden, dass wir dies mit unseren eigenen Mitteln nicht mehr leisten können beziehungsweise es unwirtschaftlich ist, die Ressourcen vorzuhalten." Mit der Neuordnung solle der Service für den Vertrieb und die Niederlassungen deutlich besser werden. Außerdem gehe es um Kostensenkung.

Mit dem Betriebsrat wird jetzt unter anderem über den Sozialplan verhandelt. Danach steht laut Stoffmehl endgültig fest, wie viele Stellen wegfallen und wie lange der Prozess dauert. Die Umsetzung soll noch 2012 erfolgen. Die damit verbundene Mehrbelastung von 3,5 Millionen Euro in diesem Jahr soll sich nach vier Jahren amortisiert haben. Danach rechnet Bofrost mit einer jährlichen Kostenentlastung von rund einer Million Euro.

(RP/url)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort