Geldern Bischof feiert mit Schülerinnen
Geldern · Mit einem Gottesdienst hat die Festwoche zum 50-jährige Bestehen der Liebfrauen-Realschule begonnen. Neben 700 Schülerinnen waren auch viele Lehrer und Ehemalige dabei. Die Messe zelebrierte Bischof Felix Genn.
Mit der Vision "LFS wird 50. Vergangenheit wird Zukunft" endete die Festansprache der Schulleiterin Gabriele Halfmann während des Festaktes in der Aula der Gelderner Liebfrauenrealschule. Sie griff anlässlich des 50-jährigen Bestehens nicht allein die geschichtlichen Begebenheiten dieser Bischöflichen Realschule für Mädchen auf.
Handschriftliche Protokollbücher, so die Schulleiterin, hätten zwar vor fünf Jahrzehnten ähnliche Tagesordnungspunkte wie bei heutigen Lehrerkonferenzen, die Inhalte seien jedoch wesentlich anders. "Die Schule ist heute mehr denn je nicht nur ein Ort des Lernen, sondern ein Lebensraum geworden", zog sie Vergleiche zu früheren Zeiten. Damals gab es Frontalunterricht, heute handlungsorientierte Unterrichtsmethoden in einer sich schnell wandelnden Medienlandschaft. "Viele schulpolitische Veränderungen stehen an."
Was in allen Jahren gleich geblieben sei, sei der Anspruch, die Schülerinnen nach der christlichen Glaubenslehre zu unterrichten. Sie gratulierte den Ordenschwestern Unserer Lieben Frau zu der Weitsicht, ein derart erfolgreiches Schulmodell, das sich auf die besseren Bildungschancen von Mädchen konzentriert, auf den Weg gebracht zu haben. Durch das musikalisch-künstlerisch gestaltete Programm führten die Schülerin Lena Wimmers und Konrektor Joachim Domogala.
Das ausgewählte Motto "Weil ich ein Mädchen bin", klang zugegebenermaßen aus dem Mund Domogalas etwas befremdlich, weshalb er die Zehntklässlerin zur Co-Moderation gebeten hatte. "Der Gottesdienst gehört genauso zu unserem Stundenplan wie die anderen Fächer auch", hatte am Morgen eine Schülerin zur Einleitung des Festgottesdienstes in der Pfarrkriche St. Maria Magdalena erklärt. Bischof Felix Genn zelebrierte den Auftakt der Jubiläumsfeier mit allen knapp 700 Schülerinnen und aktiven und pensionierten Lehrern sowie vielen geladenen Gästen. Es sei ihm eine Freude und Ehre, die neue Stola mit den symbolischen Zeichen für Schule und Eucharistie zu tragen, die in den künftigen Schulgottesdiensten von den Priestern getragen wird.
Immer wieder, so der Bischof aus Münster, sei er gefragt worden: "Wann kommen Sie endlich mal nach Geldern in die Liebfrauenrealschule?" An einem solchen Festtag sei es ihm wichtig, vor Ort bei den Schülerinnen zu sein. "Mein besonderer Dank gilt heute den Lehrern für ihr Engagement", fügte er hinzu und verriet: "Wenn ich nicht Priester geworden wäre, wäre ich Lehrer mit den Fächern Latein und Griechisch geworden."
Die Gelderner Liebfrauen-Realschule, dieser Ort der Begegnung, trage dazu bei, dass aus Lehrern, Eltern und Schülerinnen eine Gemeinschaft entstehe. Eine Schulgemeinschaft, in der jede Schülerin mit ihren Fähigkeiten mitgenommen werde. Denn, so Bischof Genn: "Uns geht es um den Menschen, und wir nehmen ihn mit. Auch diejenigen, die sich etwas schwertun mit dem Lernen."
