Bildung in Straelen Straelener Gymnasiasten gehen der Niers auf den Grund

Straelen · Ein Biologie-Leistungskursus unternahm eine Exkursion mit dem Umweltbus „Lumbricus“. Erkenntnis: Der Zustand des kleinen Flusses ist unbefriedigend.

Schülerinnen vor dem „Lumbricus“-Bus.

Schülerinnen vor dem „Lumbricus“-Bus.

Foto: Schule

Der Biologie-Leistungskursus Q 2 des Gymnasiums in Straelen ging mit „Lumbricus“ auf Exkursion an die Niers. Der „Lumbricus“ ist ein Umweltbus, eine Einrichtung der Natur- und Umweltschutzakademie des Landes Nordrhein-Westfalen. Ziel dieser besonderen Unterrichtsform war es, den Zustand des Gewässers zu ermitteln.

Dafür wurden drei Fachgruppen gebildet. Ein Teil des Kurses stand mit knielangen Gummistiefeln in der Niers, um daraus Zeigeorganismen zu entnehmen. Eine zweite Gruppe beschäftigte sich mit den äußerlichen Merkmalen wie Strömungsgeschwindigkeit, Uferbefestigung und -bewachsung des Flusses. Die physikalisch-chemische Untersuchung des Wassers wurde von der dritten Gruppe übernommen.

Nach einer ausführlichen Besprechung und Auswertung der Ergebnisse kamen die Schüler zu dem Schluss, dass sich die Niers, zumindest an dem Tag der Untersuchung, in einem eher schlechten, recht nährstoffreichen (eutrophen) Zustand befand.

Dies konnte man unter anderem an den nur wenigen gefundenen Organismen (zum Beispiel Zuckmückenlarven, Flohkrebse) erkennen, die allgemein sehr tolerant sind und häufig in Gewässern mit schlechter Gewässergüte vorkommen. Auch konnten die Schüler Neozoen, das sind gebietsfremde Tiere (etwa der amerikanische Flusskrebs), nachweisen. Doch nicht nur die Organismen waren ein Indikator für den nicht zufriedenstellenden Zustand der Niers, auch die übermäßige Uferbewachsung sowie der Faulschlamm am Grund des Flusses deuteten darauf hin. Natürlich muss man anmerken, dass der Sommer 2022 besonders heiß und trocken war, was auch einen Einfluss auf die Fließgewässer hatte (unter anderem erhöhte Wassertemperatur, geringe Fließgeschwindigkeit, wenig gelöster Sauerstoff im Wasser).

Die Schüler stellten sich die Frage, was gegen die Eutrophierung der Niers getan werden kann, und kam auf einige Maßnahmen. So sollte man beim Einkaufen Inhaltsstoffe wie Phosphat meiden. Der Biologie-Leistungskurs mahnt, den schlechten Zustand der Niers als Warnzeichen zu sehen, mehr auf die Umwelt zu achten.

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