Nachwuchs im Gelderland Fotograf entdeckt Jungtiere der Biber

Geldern · Die Biber im Rayerssee in Geldern fühlen sich dort offenbar so wohl, dass sie Nachwuchs bekommen haben. Einem Mann gelang es, die Nager in dem Gewässer zu fotografieren.

 Deutlich ist das Jungtier zu sehen, das die Bibermama über den See transportiert.

Deutlich ist das Jungtier zu sehen, das die Bibermama über den See transportiert.

Foto: Krüger

Der Biber scheint sich im Kreis Kleve sehr wohl zu fühlen. Der Nager taucht immer mal wieder auf, auch seine Spuren an den Bäumen sind unübersehbar. Professor William Megill von der Hochschule Rhein-Waal schätzt, dass rund 300 Tiere im Kreisgebiet leben. Und auch für die nächste Bibergeneration ist offenbar gesorgt. Denn nachdem im Rayserssee in Geldern bereits zwei Biber gesehen wurden, steht jetzt wohl fest, dass es sich um ein Pärchen handelt, das sogar Nachwuchs hat. Joachim Krüger gelangen Fotos, auf denen ein Biber zusammen mit einem Jungen zu sehen ist.

Etwa zehn Meter vom Ufer entfernt hat er den Biber entdeckt, der ein Jungtier auf die andere Seite des See bugsierte, um es in seinen Bau zu bringen. "Dieses wiederholte sich noch einmal mit einem weiteren Jungtier", berichtet Krüger. Auch die Fruchtblase habe er noch deutlich sehen können. "Dies lässt darauf schließen, dass die Tiere erst kurz zuvor das Licht der Welt erblickt haben konnten. Ein anderes Jungtier scheint mit der Mama regelrecht zu kuscheln", so der leidenschaftliche Tierfotograf.

Ein anderer Spaziergänger berichtete ihm, dass dieser "Biber-Transport" mindestens auch schon einmal vorher stattgefunden hat. "So kann man nun davon ausgehen, dass sich im See ein Biberpaar mit mindestens zwei Jungtieren befindet", so Krüger.

Er fotografiert öfter Wasservögel und hatte dabei auch an einigen Bäumen am Rayerssee deutliche Bissspuren von einem größeren Nagetier entdeckt.

Biber nicht mit Nutrias verwechseln

"Da in der angrenzenden Fleuth Nutrias vorkommen, die gerne mit Bibern verwechselt werden, dachte ich natürlich zuerst an diese scheuen Gesellen", sagt Krüger. Umso größer war die Freude, dass er statt dessen den Biber vor die Linse bekam.

 Joachim Krüger (59) ist leidenschaftlicher Tierfotograf.

Joachim Krüger (59) ist leidenschaftlicher Tierfotograf.

Foto: Joachim Krueger

Dem Biber auf die Spur zu kommen, ist gar nicht einfach. Experten erleben immer wieder, dass die Tiere sogar Fotofallen austricksen. Daher sei es schwer, Bilder von ihnen zu bekommen.

Aus diesem Grund existieren zumeist Bilder von Fraßspuren an den Bäumen. Die waren bekanntlich im Raum Kevelaer ausgerechnet auch in dem Bereich entdeckt worden, durch den die Umgehungsstraße OW1 führen soll. Daraufhin hatte es sogar ein besonderes Gutachten gegeben. Ergebnis war, dass die Trasse keine Beeinträchtigung der Tiere darstellen würde.

Nutria und Biber werden oft verwechselt. Die Biber sind größer und vor allem an ihrem platten Schwanz zu erkennen. Nutrias sind nicht heimisch, haben sich aber stark in der Region vermehrt. Institutionen wie der Deichverband Xanten-Kleve lassen Nutrias daher fangen und töten, um eine übermäßige Population zu verhindern. Der Deichverband berichtet, dass es Fälle gebe, bei denen ein Biber seine Burg im Hochwasserschutzbereich angelegt habe. Einen Nutriabau habe man dagegen bislang noch nie im Deich gefunden.

(zel)
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