Team in Geldern wieder komplett Stadtplanung stellt sich neu auf

Geldern · Seit dem 1. April ist Bettina von der Linde Leiterin des Bereichs Planung, Bauordnung und Denkmalschutz in Geldern. Zuvor war sie über 20 Jahre für die Stadt Kempen tätig. Ihr Mann arbeitet als Architekt in Geldern.

Das Team Stadtplanung stellt sich vor (hintere Reihe v.l.): Bettina von der Linde (Leiterin Bereich Stadtplanung und -entwicklung), Tim van Hees-Clanzett (Erster Beigeordneter), Jan Niedling. Vordere Reihe (v.l.): Isabel Hetzel, Gözde Orta, Annika Dyx, Kerstin Deckers und Frank Minor.

Das Team Stadtplanung stellt sich vor (hintere Reihe v.l.): Bettina von der Linde (Leiterin Bereich Stadtplanung und -entwicklung), Tim van Hees-Clanzett (Erster Beigeordneter), Jan Niedling. Vordere Reihe (v.l.): Isabel Hetzel, Gözde Orta, Annika Dyx, Kerstin Deckers und Frank Minor.

Foto: Stadt Geldern/Prümen

Dem Ersten Beigeordneten der Stadt Geldern, Tim van Hees-Clanzett, steht die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Endlich ist das Team Stadtplanung wieder vollzählig. Lange Zeit war es der Verwaltung nicht gelungen, geeignete Kandidaten für die offenen Stellen zu gewinnen. Dies hatte bei einigen Projekten zu Verzögerungen geführt. Seit Juni ist das Team aber wieder zu 100 Prozent komplett, freut sich van Hees-Clanzett, der unter anderem den Bereich Stadtentwicklung und Stadtplanung verantwortet. Das neue Team besteht aus insgesamt drei Stadtplanerinnen, einem Stadtplaner, einer Geografin und dem Vermessungstechniker Frank Minor, der seit mehr als 20 Jahren für die Stadt Geldern tätig ist.

Und noch eine Stelle konnte neu besetzt werden: Bettina von der Linde (54) hat zum 1. April dieses Jahres den Posten von Markus Sommer als neue Stadtplanerin übernommen und die Zeit genutzt, um sich in den vergangenen Monaten einzuarbeiten. Zuvor war sie mehr als 20 Jahren bei der Stadt Kempen beschäftig. Seit Juli 2020 war sie dort als Leiterin des Planungs-, Bauordnungs- und Denkmalschutzamtes tätig. Seit 2000 lebt sie mit ihrem Mann in Geldern. Die beiden haben zwei Kinder (16 und 18 Jahre alt).

Der Name von der Linde ist in Geldern nicht unbekannt. Ihr Mann, Philipp von der Linde ,wurde 1967 in Geldern geboren, absolvierte zunächst eine Tischlerlehre und studierte dann Architektur in Köln. Anschließend arbeitete er mehrere Jahre für verschiedene Architekten in Köln und Ratingen, bevor er sich 2000 mit einem eigenen Büro in Geldern selbstständig machte. Hintergrund war der Wettbewerb für den neuen Ratssaal der Stadt Geldern, das heutige Bürgerforum, das 2002 gebaut wurde und wofür von der Linde mit dem 1. Preis des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten für besonders qualitätvolle Bauwerke, Gebäudegruppen oder städtebauliche Anlagen ausgezeichnet wurde.

Seine Frau Bettina von der Linde hat ebenfalls in Köln Architektur studiert – mit dem Schwerpunkt Stadtplanung. „Architektur und Baugeschichte hat mich immer schon interessiert“, erzählt sie. Vor ihrem Studium machte sie eine Bauzeichnerausbildung in Bonn. Nach dem Studium wechselte sie in die Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH in Köln, wo sie an vielen Projekten für die Stadt Bad Münstereifel beteiligt war und an Wettbewerben für den Wohnungsbau teilnahm. Nach ihrem Umzug an den Niederrhein half sie zunächst bei der Neuentwicklung der Klever Unterstadt sowie bei der Umgestaltung des Kleinen Marktes nördlich der Stiftskirche St. Mariä Himmelfahrt.

Nach Kempen kam sie 2001, wo sie unter anderem für die Entwicklung und Gestaltung von Wohngebieten im Süden der Stadt verantwortlich war. Ihr Schwerpunkt lag aber viele Jahre auf der Denkmalpflege. „Als Denkmalreferentin war ich für die Gestaltung der historischen Altstadt zuständig“, berichtet von der Linde. Zuletzt hatte sie in Kempen die Leitung des Planungs-, Bauordnungs- und Denkmalamtes inne. „In dem gleichen Bereich bin nun auch in Geldern tätig“, so von der Linde. Auch dort übernehme sie die Aufgaben der Unteren Denkmalbehörde, unterstütze die Stadtentwicklungsplanung, sei für die konzeptionelle und verbindliche Bauleitplanung (Flächennutzungs- beziehungsweise Bebauungspläne) verantwortlich, berate Bürger, Investoren und Architekten und werde sich im nächsten Jahr verstärkt für eine Verbesserung des Stadtbildes einsetzen.

Außerdem ist die Reaktivierung des Gestaltungbeirats geplant, der von 2001 bis 2017 aus externen Fachleuten zusammensetzte und sich um gestalterische Fragen kümmerte. So kam er unter anderem beim Kaufland, Herzogtheater oder dem Kapuziner-Karree zum Einsatz. Die neue Gruppe soll „Beirat für nachhaltige Stadtentwicklung“ heißen und eine etwas andere Ausrichtung haben, erklärt Tim van Hees-Clanzett. So soll dieser nach einem Vorschlag der Verwaltung lokaler werden und mit Vertretern aus Politik und der Verwaltung besetzt werden. Externe Fachleute könnten projektweise hinzugezogen werden, müssten aber keinen festen Platz mehr in dem Gremium haben. „Dieser Beirat ist nicht als Konkurrenz zu den Fachausschüssen zu sehen“, ergänzt Bettina von der Linde. „Vielmehr soll der Beirat der Grundlagenentwicklung dienen. Hier können Themen in der Tiefe behandelt und für die spätere politische Diskussion aufbereitet werden. Die Entscheidung trifft am Ende immer noch die Politik.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort