Geldern Bettina Trenckmann bleibt Chefin

Geldern · Kreisdelegiertenkonferenz der Arbeiterwohlfahrt in der Klever Stadthalle.

Das beste Beispiel zum Konferenzthema "Inklusion" bei der Kreisdelegiertenkonferenz der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in der Klever Stadthalle, die nur alle vier Jahre stattfindet, bot der Auftritt des "Zirkus Schnickschnack" der Lebenshilfe Unterer Niederrhein Rees. Was die Menschen mit Behinderung mit Tüchern, Bällen, Ringen, Tellern, Kugeln, Keulen und Riesenballons auf die Bühne zauberten, fand die Bewunderung und den Beifall der rund 75 Personen aus allen Kreis Klever Awo-Ortsvereinen sowie der zahlreichen Ehrengäste aus Politik und Verwaltung.

Die Kreisvorsitzende Bettina Trenckmann sagte in ihrer Begrüßung, man sei durchaus selbstkritisch, aber auch selbstbewusst, "denn wir schultern diesen Spagat zwischen hauptamtlichen Einrichtungen und dem Mitgliederverband jeden Tag". Man sei nicht nur einfach ein "Sozialunternehmen", sondern ein Wohlfahrtsverband mit vielen Mitgliedern. Große Wertschätzung für seinen herausragenden Einsatz galt dem Kreisgeschäftsführer Viktor Kämmerer, der im März 2016 seine Tätigkeit beim Awo-Kreisverband beenden wird. Der Geschäftsführer wies darauf hin, dass die Zahl der Mitarbeiter von 15 auf jetzt 275 gewachsen sei. Die Vorsitzende des Vereins zur Förderung des Awo-Frauenhauses, Brigitte Wucherpfennig, überbrachte eine Spende von 14.000 Euro. "Die Diskussion über die Inklusion und eine Gesellschaft für alle ist eine einmalige Chance", sagte Norbert Killewald, heute Vorstandsmitglied und Geschäftsführer der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW.

"Eine Gesellschaft für alle", war das Thema bei der Kreiskonferenz. Dabei stellte er die Frage: "Was haben Schwerbehinderte damit zu tun?" Für jetzt schon über 75.000 Menschen im Kreis Kleve wäre eine Barrierefreiheit nicht schlecht, stellte er fest. Und die Betroffenen werden noch mehr. Ein anderes Beispiel ist "Eine Sprache für alle", denn Sprache könne ausgrenzen und beschränken. Ausführlich befasste sich der Referent mit der Schulsituation im Kreis Kleve. Dabei stellte er die Schuldaten, das Schulrechtsänderungsgesetz, das Stellenbudget der Förderlehrer und das gemeinsame Lernen vor. Die Forderungen an das Land müssten erarbeitet, gesammelt und begründet werden, damit eine weitere Gesetzgebung mit weiteren Ressourcen erfolge. Dann war turnusgemäß der Kreisvorstand für die nächsten vier Jahre neu zu wählen. Der Kreisvorstand hat elf Mitglieder. Gewählt wurden: Bettina Trenckmann (Vorsitzende Goch), Klaus Brandt (Stellvertreter Kleve/Bedburg-Hau), Michael Petermann (Stellvertreter Issum/Sevelen) sowie Beisitzer aus Kevelaer, Rheurdt, Straelen/Wachtendonk, Geldern, Kerken, Kleve/Bedburg-Hau, Elten und Goch.

Die Ehrungen: Gisela Breitenfeld war elf Jahre im Kreisvorstand und schied 2013 aus. Kathi von der Weydt war seit 1978 im Kreisvorstand, zunächst als Beisitzerin, ab 1986 als stellvertretende Vorsitzende, 38 Jahre im Vorstand, davon 30 Jahre als Vizevorsitzende. Im kommenden Jahr wird sie ausscheiden. Leonie Pawlak, Manfred Mölder und Thomas Zimmermann standen für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung und werden später verabschiedet.

(RP)
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