Gesellschaft Im Forum mit Sicherheit gut unterhalten

Beim Straelener Wirtschaftstreff kam es vor und nach der Verleihung der „Grünen Couch“ zu vielen Gesprächen. Leon Klein machte die Gefahren durch Hacker im Internet anschaulich deutlich. Der Bürgermeister nennt gute Zahlen für die Blumenstadt.

 Rund 300 Zuschauer kamen ins Forum des Gymnasiums.

Rund 300 Zuschauer kamen ins Forum des Gymnasiums.

Foto: Klatt

In der Nacht zu Freitag dürften in Straelen etliche Internet-Passwörter geändert worden sein. Davon ist zumindest Leon Klein überzeugt. Der IT-Experte hielt beim Wirtschaftstreff im Forum den Hauptvortrag vor rund 300 äußerst interessierten Zuhörern. „So schützen Sie sich vor Cyberkriminellen“, lautete der Untertitel seines Referats über Sicherheit im Internet.

Tipp  Nummer eins: Passwörter finden, die sich nicht knacken lassen. Hier registriert der Experte bei vielen Nutzern grobe Fahrlässigkeit. Rund 50 Prozent verwenden für mehrere Internetzugänge das gleiche Passwort und machen so Hackern deren kriminelles Treiben leicht. Auch mit Passwörtern wie „Thomas1970“. Klein demonstrierte, wie sich diese Kombination innerhalb von 0,119 Sekunden knacken lässt, und zwar an einem Laptop mit simpelster Technik. „Keine Wörter aus dem Wörterbuch nehmen“, riet der Fachmann. Passwörter müssen mindestens acht Zeichen lang sein in einer Mischung aus Buchstaben, Ziffern und Sonderzeichen. Ideal sei ein Code, der aussieht, als „wäre man mit dem Kopf auf die Tastatur gefallen“.

 Leon Klein hielt beim Wirtschaftstreff den Hauptvortrag.

Leon Klein hielt beim Wirtschaftstreff den Hauptvortrag.

Foto: Klatt

Weitere Ratschläge: Vorsicht bei zweifelhaften E-Mails, und die Web-Cam am Laptop abkleben. Klein berichtete, wie sich sogar Mails aus dem Kanzleramt relativ einfach fälschen lassen und wie die Kamera eines Fernsehers ein Paar beim Liebesspiel auf der Wohnzimmercouch filmte und die Szene direkt ins Netz übertrug. Das Schmunzeln auf einigen Gesichtern im Publikum verging spätestens dann, als der Besucher aus der Pfalz auf den Schaden durch Cyberkriminelle für Unternehmen zu sprechen kam: Allein in Deutschland sind es jährlich 55 Milliarden Euro.

 Niederrheinisches Stillleben mit Grünkohl und Altbier.

Niederrheinisches Stillleben mit Grünkohl und Altbier.

Foto: Klatt

Wesentlich erfreulichere Zahlen hatte Bürgermeister Hans-Josef Linßen parat, der in seiner Begrüßungsrede die Verleihung der „Grünen Couch“ als wahre Institution im Stadtleben umschrieb. Der Rathaus-Chef  bezeichnet die wirtschaftliche Lage als insgesamt gut. Die Zahl der in Straelen versicherungspflichtig Beschäftigten sei auf mehr als 7300 angestiegen. Für die Stadtkasse habe es Gewerbesteuernachzahlungen in Millionenhöhe gegeben. „Deshalb haben wir dem Rat vorgeschlagen, die ab 2019 geplante Erhöhung der Gewerbesteuer nicht durchzuführen.“ Eine Ankündigung, die vor allem die vielen Geschäftsleute im Saal applaudieren ließ.

 Blumenmädchen Diana Maes und Kulturring-Chef Alex Voigt.

Blumenmädchen Diana Maes und Kulturring-Chef Alex Voigt.

Foto: Klatt
 Herongens Ortsvorsteherin Annemarie Fleuth fand den Abend toll.

Herongens Ortsvorsteherin Annemarie Fleuth fand den Abend toll.

Foto: Klatt

Den stärksten Beifall erhielten natürlich die Gewinner der „Grünen Couch“: die Familie Hommes vom gleichnamigen Gartenbaubetrieb in Auwel-Holt sowie die Vertreterinnen des Vereins „L(i)ebenswertes Straelen“. Bei herzhaftem Grünkohl vom „Straelener Hof“, leckerem Diebels und anderen Getränken setzten die Besucher den Abend bei angeregten Gesprächen noch lange fort.

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