Geldern Begeisterung beim "neuen" Geldernsein

Geldern · Über 1600 Besucher feierten Freitag und Samstag beim Festival am Holländer See. Zum neuen Konzept gab es viel Lob, mit den Bands hatten die Organisatoren wieder ins Schwarze getroffen. Und erstmals spielte auch das Wetter mit.

Das Geldernsein-Festival 2017
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Das Geldernsein-Festival 2017

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Foto: Seybert, Gerhard

Mit überarbeitetem Konzept und altbekanntem Engagement ging am Wochenende das fünfte Geldernsein-Festival an den Start. Besucher wie Martin Grüne, die jedes Jahr mit dabei waren, lobten eines ganz besonders: "Dass man jedes Mal merkt, dass die Leute hier, die Organisatoren und Bands, einfach richtig Bock haben auf das Ganze. Da ist Spaß bei der Sache und das spürt man!"

Bei der Struktur und Planung gab es dabei einige Änderungen. So wurde der Besuch am Freitag oder Samstag mit zehn Euro pro Eintrittskarte deutlich günstiger, und man brauchte nicht mehr spezifische Tickets für jeden Tag. Einmal gelöst, konnte man Freitag oder Samstag kommen, ganz wie man wollte. "Das war mir gar nicht aufgefallen, da ich eh gekommen wäre", meinte Susanne Scholz lachend. "Aber das ist natürlich eine gute Idee, so kann man flexibler bleiben."

Weitere Neuerungen betrafen den Festivalplatz: "Dass die Futter-Läden nun so rechts neben Bühne stehen fand ich gut", sagte Lena Veenen. "Da ist man immer noch Teil der Action."

Der fürs Marketing des Geldernsein Festivals verantwortliche Roger Bruns erinnerte sich, "dass das Gelände in den letzten Jahren halt immer etwas zweigeteilt war. Du hast dich von der Musik entfernt, wenn du was essen gegangen bist, und die Leute haben dann auf dem eigentlichen Gelände eben gefehlt." Mit der neuen Aufteilung der Gastronomie gab es dieses Problem nicht mehr. Mit einem Lächeln sprach Bruns die wohl größte Neuerung des Festivals an: "Dieses Jahr hatten wir endlich mal echt gutes Wetter. Es ist das erste Mal, das alles so gepasst hat. " Glücklicherweise gab es keine Änderungen, was die gut ausgewählte Musik anging, denn die begeisterte einmal mehr und war erneut in angenehme Genre-Pakete gestaffelt. Der erste Tag des Geldernsein haute mit Hard- und noch härterem Rock richtig rein. Es begann mit dem satten Bass-Einsatz von "Formosa", bevor es später mit den Partymachern der "Dirty Connetions", "Helhorse" aus Dänemark und dem Viersener "Aeverium" richtig laut wurde. "Da hat jemand aber mal richtig gutes Zeug ausgewählt", meinte Festival-Gast Lukas Kühne und reckte beide Daumen in die Höhe: "Das geht ab."

Am Samstag ging es etwas softer zu. Mit der charmanten siebenköpfigen Truppe von "Kaleidoscope" begann das Programm um 13 Uhr. Später gab es noch eine Umbesetzung: Sänger "Beranger" hatte sich leider kurz vorm Konzert ein Bein gebrochen. Doch mit den Gute-Laune-Rockern von "Barber's Clerk" aus Xanten konnten die Verantwortlichen einen Top-Ersatz organisieren. Nach dem heftigen Punkrock von "Electric Love" folgten erstklassige deutsche Songs von "Engst". Das große Finale mit "Conscious Culture" und "Banda Senderos" verwöhnte die Gäste mit großartigem Reggae-Einschlag.

"Das Festival war extrem gut und die Band-Auswahl klasse. Ich finde es echt Top, was Geldern da auf die Beine bringt. So etwas macht hier im Kreis ja sonst keiner. Respekt vor der Leistung", lobte Besucher Mark Goemanns. "Viele Bands hatten auch eine richtig lockere Art. Etwa der Frontmann von 'Engst', der ging gleich ins Publikum rein und hat Fotos gemacht: So soll das sein."

Mit gut über 1600 Besuchern an den beiden Tagen war die fünfte Auflage des Geldernsein-Festivals gut besucht. Der abschließende Aspekt des neuen Konzepts sah vor, dass am Sonntag komplett freier Eintritt war und die Besucher zu einem großen "Chillout" kommen konnten. Dort gab es die Möglichkeit, mit verschiedenen Musikern auf Tuchfühlung zu gehen. Dafür, dass es auch 2018 ein Geldernsein geben wird, dafür lohnt es sich, die Daumen zu drücken. Erst recht, nachdem dieses Jahr endlich der Fluch des schlechten Wetters gebrochen wurde.

(cnk)
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