Kommunalpolitik In Kerken dreht sich der Wind in Sachen Baugebiete

Kerken · Die emotionale Debatte um den Neubau an der Strae­lener Straße scheint Spuren hinterlassen zu haben: Im Kerkener Rat scheint sich ein Stimmungsumbruch anzubahnen, was Größe und Architektur in Baugebieten angeht.

Bauausschuss Kerken vertagt Entscheidung über Bebauungsplan.
Foto: dpa

In der vergangenen Ratssitzung hatten betroffenen Anwohner wie weitere Bürger ihren Unmut über die „Klotzbebauung“ laut gemacht, also große Häuser mit sogenannten Staffelgeschossen. Damals hatten die CDU-Fraktion und Bürgermeister Dirk Möcking gegen die Stimmen der übrigen Ratsmitglieder die Planung im Sinne des Investors durchgesetzt.

Dienstag ging es im Bau-, Umwelt- und Planungsausschuss nun um eine Änderung des Bebauungsplans Paeschensdyck. Der Bauherr möchte für das Grundstück Kleine Bleiche 20 und 26 gemäß den Vorschriften der neuen Landesbauordnung für das im hinteren Bereich geplante Staffelgeschoss eine Größe von bis zu 75 Prozent des darunterliegenden Geschosses genehmigt bekommen (derzeit 66 Prozent). Für das vorgesehene Flachdach soll eine Ausnahme von der Gestaltungssatzung beantragt werden, die dort Sattel- und Walmdächer festlegt. Die Verwaltung schlug vor, so zu verfahren – und hatte die Rechnung ohne den Ausschuss gemacht.

Auch aus Reihen der CDU kamen zurückhaltende Töne. Man wolle eine Gesamtplanung sehen und nicht nur für ein einzelnes Haus entscheiden. Als Kompromiss soll der Architekt nun im Rat die Gesamtplanung vorstellen. Zum Schluss gab es noch kritische Stimmen zur Planung für die Oststraße (frühere Kartoffelzentrale), wo der – vom Rat so verabschiedete – Bebauungsplan auch Geschossbebauung vorsieht. Es scheint möglich, dass diese Planung noch einmal komplett überdacht wird. Durch eine Gestaltungssatzung soll auf jeden Fall „niederrheinische Bauweise“ sichergestellt werden.

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