Jubiläum in Geldern Bald gibt es auch Wein im „Bücherkoffer“

Geldern · Vor 25 Jahren machte Ludger Derrix sich selbstständig. Von der Zukunft der Branche zeigt er sich überzeugt.

 Ludger Derrix in seiner Buchhandlung an der Issumer Straße in Geldern.

Ludger Derrix in seiner Buchhandlung an der Issumer Straße in Geldern.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Koffer findet man mehrfach im Ladenlokal an der Issumer Straße 63. Schließlich soll das Geschäft seinem Namen alle Ehre machen: „Bücherkoffer“. Vor 25 Jahren wagte Luger Derrix den Sprung in die Selbstständigkeit. Und auch zum Silberjubiläum denkt er noch lange nichts ans Aufhören, sondern steckt noch voller Ideen, um das Geschäft weiterzuentwickeln. Derrix, waschechter Gelderner aus dem Jahrgang 1965, machte sein Abitur am Friedrich-Spee-Gymnasium. Bücher faszinierten ihn schon damals, doch für das Studium zum Bibliothekar reichte der Numerus Clausus nicht. Also begann er einer Lehre bei seinen heutigen Kollegen von der Buchhandlung Keuck. Mit 24 zog es ihn in die Buchhändlerfachschule, als Fachwirt arbeitete er noch einige Monate bei Keuck, bis er 1993 den „Bücherkoffer“ eröffnete. „Es hatte in Geldern früher mit Schaffrath ja immer schon eine zweite Buchhandlung gegeben. Daran wollte ich anknüpfen und eigene Schwerpunkte setzen.“ Das waren seiner Zeit vor allem Fantasy und das, was er heute Lebenshilfe nennt. Damals sprach man eher von Spiritualität.

Das Geschäft an der Issumer Straße 38 wurde gut angenommen – bis ein Brand im benachbarten italienischen Restaurant einen Umzug erforderlich machte. Innerhalb von zwei Wochen wurde das heutige Ladenlokal gefunden, eingerichtet und eröffnet. Im Nachhinein ein Glücksfall, unter anderem, weil nun auch Platz für die Filzwerkstatt seiner Frau Monika da war.

Neues Standbein ist der Ausbau des Musikangebots. CDs, aber auch Schallplatten (Vinyl) sind im Angebot. „Ich hole mir die Musik ins Geschäft, die mir gefällt“, sagt Derrix. Daraus entwickelte sich auch die Idee kleinerer Wohnzimmerkonzerte. Premiere war mit der Band des eigenen Sohns. Derrix selbst spielt zwar Gitarre, meint aber, das sei nicht bühnenreif.

In Zukunft soll es auch italienische Weine im Bücherkoffer geben. Ein entsprechendes Angebot seines Buchgroßhändlers will Derrix umsetzen. Dazu gab es schon einige Veranstaltungen im Jubiläumsjahr, etwa mit Kent Nielsen aus Lübeck und Kate Rena aus Düsseldorf. Am Mittwoch, 26. September, kommen „Wort und Tonschlag“ zu Lesung und Konzert. Längst ausverkauft ist der Krimiabend mit Georg von Andechs im Oktober. Im November gibt es noch den Liederabend „auf Deutsch“ mit dem Pilgrimprojekt. „Und auch das Programm fürs erste Halbjahr 2019 steht schon“, sagt Ludger Derrix. Von der Zukunft des Buchhandels ist er trotz der Konkurrenz durch Online-Anbieter überzeugt. Schließlich kann auch der klassische Buchhandel jeden Titel innerhalb eines Tages besorgen. Froh ist er schon, dass seine langjährige Mitarbeiterin Juliana Dziobek ihm auch ermöglicht, mal ein par Tage Luft zu holen. Wenn er dann selbst liest, ist Derrix neben Fantasy auch „durchaus für gefühlsbetonte Romane“ empfänglich. Etwa die Werke von Angelika Waldis.

www.buecherkoffer.de

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