Großes Bauprojekt in Geldern Ein neuer Platz vor dem Bahnhof

Geldern · Fünf Monate lang wird an der Bahnhofstraße gebaut, um den Nierspark und die Innenstadt gestalterisch zu verbinden. Die neue Wegführung soll vor allem für Fußgänger und Radfahrer von Vorteil sein. Projekt kostet 1,8 Millionen Euro.

 So soll der Blick vom Bahnhofsvorplatz aus auf den Busbahnhof und den „Shared-Space-Bereich“ aussehen, links geht es in den Mühlenweg.

So soll der Blick vom Bahnhofsvorplatz aus auf den Busbahnhof und den „Shared-Space-Bereich“ aussehen, links geht es in den Mühlenweg.

Foto: Stadt Geldern

Es ist ein Bauprojekt, das die Gelderner einige Nerven kosten wird. Das wissen die Planer von der Stadt Geldern. Aber am Ende soll sich der ganze Aufwand lohnen: Vom 6. März soll etwa fünf Monate lang an der Bahnhofstraße gebaut werden. „Unser Ziel ist es, den Nierspark und die Innenstadt gestalterisch zu verbinden“, sagt Frank Hackstein vom städtischen Tiefbaumamt.

Dazu gehören ein einheitlicher Bodenbelag und dieselben Lichterstehlen wie im Neubaugebiet. Aber noch viel mehr als das. „Durch die Unterführung am Bahnhof haben sich die Fußgängerströme verändert“, sagt Hackstein. Als es noch eine Treppe gab, über die man die Schienen überqueren musste, seien die Bahnfahrer auf einen Weg gelenkt worden. „Jetzt laufen die Leute quer über die Straße auf dem Weg in die Innenstadt“, sagt Hackstein.

Um diese Situation für Fußgänger, Fahrradfahrer und Autofahrer sicherer zu machen, wird die Straße auf Höhe des Bordsteins angehoben, sodass ein Platz entsteht – ein sogenannter „Shared-Space-Bereich“, ähnlich wie der Roermonder Platz in Kevelaer. „Die Trennung zwischen Fußgängern und Autofahrern soll geringer sein. Davon erhoffen wir uns von beiden Seiten mehr Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme“, sagt Frank Hackstein.

Alle Wege sollen gepflastert werden, die Ausnahme ist der Busbahnhof. „Hier haben wir eine zu hohe Frequenz der Busse, darum benutzen wir Asphalt.“ Hinzu kommt ein weiterer Bussteig für kleine Wagen wie „De Geldersche“. Die Stadtwerke Geldern und die Westnetz wollen die Bauarbeiten ebenfalls nutzen. Sie werden in dieser Zeit die dort liegenden Leitungen sanieren und erneuern.

Für alle Anwohner und Pendler bedeuten die Bauarbeiten, dass sie etwas längere Wege in Kauf nehmen müssen. Im ersten Abschnitt, also etwa zweieinhalb Monate, ist die Strecke vom Bahnhofsvorplatz bis zur Poststraße dran. In dieser Zeit wird die Bahnhostraße von der Kreuzung Brühlscher Weg und Mühlenweg bis zur Poststraße komplett gesperrt. Die Anwohner kommen während der gesamten Bauzeit natürlich zu ihren Häusern, die Busse müssen allerdings Ersatzhaltestellen ansteuern. Die werden an der Poststraße und der Bahnhofstraße postiert.

Umgeleitet wird der Verkehr über die Poststraße, auf der die Einbahnregelung in die andere Richtung gedreht wird. Auch die Bahnhofstraße, die zwischen Poststraße und Westwall noch befahrbar bleibt, wird zur Einbahnstraße. Fußgänger können die Baustelle weiterhin passieren, den Bahnhof können Auto- und Radfahrer über den Brühlschen Weg und die Straße „Am Nierspark“ erreichen.

Im zweiten Bauabschnitt wechselt die Vollsperrung auf die Strecke zwischen Poststraße und Westwall. Der neue Busbahnhof ist dann bereit in Betrieb, die Wagen werden weiterhin umgeleitet. Die Einbahnrichtung der Poststraße wird zurückgedreht. Und auch der nutzbare Teil der Bahnhofstraße wird zum Einbahnverkehr. Alle Umleitungen sollen ausgeschildert sein, ebenso wie die Ersatzhaltestellen im ersten Bauabschnitt.

Das erste, was die Gelderner aber von den Bauarbeiten sehen werden, sind fehlende Bäume. Schon in dieser Woche sollen vier Stück fallen, so Hackstein. Um das auszugleichen, sollen acht neue Bäume an der Strecke gepflanzt werden. Ein wenig enger könnte es nach den Bauarbeiten für die Autofahrer werden. Es bleiben Parkflächen bleiben, jedoch mit weniger Stellplätzen. „Wenn wir etwas für die Fußgänger tun, dann geht das auf Kosten anderer“, sagt Frank Hackstein. Zudem ist geplant, auf der Bahnhofstraße Tempo 30 statt 50 einzuführen, auf dem Bahnhofsplatz bleibt es bei Tempo 20.

Für das Projekt sind 1,8 Millionen Euro veranschlagt. Ein großer Teil davon wird mit Landesmitteln gefördert. Spätestens im Herbst soll die Umgestaltung beendet sein.

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