Kerken Autofahrer auf der Oststraße in Nieukerk zu schnell

Kerken · Die Kerkener Verwaltung stellte im Bauausschuss das neue Messgerät vor. Jetzt wird die Polizei eingeschaltet.

Häufig haben Einwohner den subjektiven Eindruck, dass gerade vor ihrer Haustür zu schnell gefahren wird. Doch dieses persönliche Empfinden täuscht oft oder wird sogar noch übertroffen. Um eine belegbare Diskussionsgrundlage zu schaffen, hat sich die Gemeinde Kerken ein eigenes Messgerät angeschafft.

Hauptamtsleiter Frank Kittelmann stellt während der jüngsten Sitzung des Kerkener Bau-, Umwelt- und Planungsausschusses erste Ergebnisse vor. An jeweils drei Tagen wurde bereits Ende November beziehungsweise Anfang Dezember an der Mittel- beziehungsweise Oststraße in Nieukerk gemessen. "Diese Messungen dienen nur als Grundlage für unsere weitere Planungen und Gespräche. Wir haben dadurch keine Handhabe gegen die Verkehrsteilnehmer", erklärte in diesem Zusammenhang Kerkens Bürgermeister Dirk Möcking.

Dann ging Kittelmann ins Detail. Als Grund für die Anschaffung nannte er häufige Beschwerden von Anwohnern beim Ordnungsamt. Das unauffällige Gerät kann gleichzeitig die Fahrzeugbewegungen auf beiden Fahrbahnen zählen. Es misst die Geschwindigkeit und ermittelt den Fahrzeugtyp (Rad-/Motorradfahrer, Pkw, Lkw oder Schwertransporter).

Die Auswertungen der ersten Messungen haben ergeben, dass vor allem auf der Oststraße viel zu schnell gefahren wird. Dort sind 50 Kilometer pro Stunde erlaubt. Der Spitzenreiter schaffte es im Messzeitraum auf 102 Kilometer pro Stunde. Insgesamt wurden dort 3074 Fahrzeuge erfasst. Davon fuhren alleine 537 zwischen 50 und 55 Kilometer, 291 zwischen 55 und 60 Kilometer, 224 zwischen 60 und 70 Kilometer und sogar 37 noch mit mehr als 70 Kilometer pro Stunde durch die Oststraße. Diese zum Teil erheblichen Überschreitungen werden jetzt der Kreispolizeibehörde gemeldet, mit der Bitte, dass dort die Polizei misst und einschreitet.

Anders hingegen sieht die Situation an der Mittelstraße aus. Hier haben die Messungen ergeben, dass sich die Bewohner in ihren Empfindungen täuschen. Auch dort sind 50 Kilometer pro Stunde erlaubt. Von insgesamt 2150 gemessenen Fahrzeugen waren jedoch nur sechs schneller als 50. 1341 Verkehrsteilnehmer blieben sogar unter 30 Stundenkilometer. Hier sehen die Mitarbeiter der Kerkener Verwaltung keinen weiteren Handlungsbedarf.

(stk)
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