Aussendungsfeier in Xanten Das Friedenslicht für den Niederrhein

Niederrhein · Aussendungsfeier im Dom zu Xanten mit rund 1300 Teilnehmern. Junge Menschen gehen von Haus zu Haus.

 Viele folgten während des Gottesdienstes dem Aufruf, nach vorne zu kommen, um für seine Überzeugung zu demonstrieren.

Viele folgten während des Gottesdienstes dem Aufruf, nach vorne zu kommen, um für seine Überzeugung zu demonstrieren.

Foto: Volker Stenmans

Ganz klein hatte es vor 20 Jahren im Wallfahrtsort Marienbaum begonnen. Aber genau wie sich die Flamme jedes Jahr bei der Aktion „Friedenslicht aus Betlehem“ unzählige Male vermehrt, wuchs auch ihre Aussendungsfeier am Niederrhein über die Jahre. Die Tatsache, dass diesmal rund 1300 Menschen in den Xantener St.-Viktor-Dom kamen, bekräftigt, welche große Bedeutung das Licht inzwischen für viele bekommen hat. Dass es dafür aber auch eine ordentliche Portion Courage braucht, spiegelte sich im Jahresmotto wieder: „Mut zum Frieden“.

Aussagen wie „Glaube hat Zukunft“, „Frieden braucht Rückgrat“ oder „Kirche braucht Vielfalt“ standen auf den Pappschildern, die etwa 50 Gottesdienstbesucher sämtlicher Alterskategorien auf den Stufen zum Altar entschlossen in die Höhe reckten. Beherzt waren sie aus dem Kirchenschiff des vollbesetzten Xantener Doms nach vorne gekommen und der Einladung gefolgt, symbolisch für ihren Glauben und ihre Überzeugung einzustehen und dies offen zu zeigen.

„Oft fällt es uns schwer, diesen ersten Schritt zu wagen, auf andere zuzugehen, Dinge kritisch zu hinterfragen und Veränderungen selbst anzustoßen“, so Katja Boßmann, Kuratin des Kalkarer Pfadfinderstammes in ihrer Katechese. „Die eigene Bequemlichkeit oder gesellschaftliche Zwänge hindern uns oft daran, Verantwortung für andere und unser Umfeld zu übernehmen. Da tut es einfach gut zu sehen, wie wir uns hier gemeinsam auf den Weg machen können und aus etwas Kleinem und Unscheinbarem schließlich Großes werden lassen“.

Diese Ansicht teilte auch Weihbischof Rolf Lohmann, der den Gottesdienst gemeinsam mit Pfadfindern, Messdienern und anderen Jugendgruppen, aber auch vielen Erwachsenen feierte: „Mit eurem Zeichen seid ihr Hoffnungsträger für viele. Ihr bringt Licht dahin wo es dunkel ist und wo der Mut fehlt.“ Die kleine Flamme, die am Geburtsort Jesu in Betlehem ihren Ursprung hat, strahle eine besondere Kraft aus und könne damit viele Menschen erreichen, so Lohmann weiter. „Wir brauchen dringend Mut, um Entscheidungen treffen zu können, die uns und unsere Welt nach vorne bringen.“

Durch diesen Zuspruch gestärkt, kehrte daran anschließend eine spürbare Entschlossenheit in den Dom ein, als dann das Friedenslicht in die Gänge der Kirche getragen und verteilt wurde. Die spürbare Entschlossenheit, selber diesen Mut aufzubringen und Frieden als zentralen Wert zu verbreiten, Mut zu machen und Hoffnung zu stiften.

 Mit dem Frieden muss man, wie mit einer kleinen Flamme, behutsam umgehen, wenn er von Dauer sein soll.

Mit dem Frieden muss man, wie mit einer kleinen Flamme, behutsam umgehen, wenn er von Dauer sein soll.

Foto: Volker Stenmans

Dies geschieht nun in zahlreichen Orten und Gemeinden des Niederrheins, wenn Pfadfinder und andere Gruppen das Licht von Haus zu Haus tragen oder in soziale Einrichtungen bringen. In vielen Pfarreien besteht auch die Möglichkeit, sich das Licht aus den Kirchen ins eigene Heim zu holen.

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