Unbesetzte Stellwerke führen zu Ausfällen Wieder Probleme beim Niersexpress

Geldern · Zwei Stellwerke in Kempen und Weißenberg waren nicht besetzt. Was zur Folge hatte, dass der Streckenabschnitt zwischen Geldern, Krefeld und Düsseldorf bis Betriebsschluss nicht mehr bedient werden konnte.

 Für Fahrgäste des Niersexpress‘ aus Düsseldorf nach Kleve war zum Teil schon in Geldern Schluss.

Für Fahrgäste des Niersexpress‘ aus Düsseldorf nach Kleve war zum Teil schon in Geldern Schluss.

Foto: Dirk Möwius

Bevor es besser wird, bleibt es nicht gut. Ab dem 24. Juni wird die Zugstrecke des Niersexpress (RE10) zwischen Krefeld und Kleve gesperrt. Hintergrund ist, dass die Deutsche Bahn ihr „Schnellläuferprogramm“ ausbaut. Nicht nur die Stellwerkstechnik wird digitalisiert, auch die Strecke selbst wird modernisiert. Zwischen Kleve und Kempen werden im ersten Bauabschnitt (25. Juni bis 8. August) 7600 Meter Gleis erneuert, zudem 23 Weichen. Wenn alles fertig ist, soll der RE 10 endlich zuverlässiger sein. Nun kam es erneut zu Problemen.

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (Fronleichnam) waren zwei Stellwerke in Kempen und Weißenberg (Neuss) nicht besetzt. Was zur Folge hatte, dass der Streckenabschnitt zwischen Geldern, Krefeld und Düsseldorf bis Betriebsschluss nicht mehr bedient werden konnte. Die letzte Zugverbindung von Geldern nach Düsseldorf war der Zug um 20.58 Uhr. Die letzte Zugverbindung von Düsseldorf nach Geldern war um 22.08 Uhr. Dieser Zug wurde über Duisburg umgeleitet, dabei kam es zu Verspätungen.

In der Nacht von Freitag auf Samstag blieb das Stellwerk in Kempen erneut unbesetzt, diesmal in der Zeit von 0 bis 7.20 Uhr. Fahrgäste mussten deswegen auf dem Streckenabschnitt zwischen Krefeld und Geldern Verspätungen von bis zu 30 Minuten in Kauf nehmen. Der Zug um 22.21 Uhr von Kleve nach Düsseldorf endete in Geldern, ebenso der um 23.51 Uhr. Der Zug um 23.08 Uhr von Düsseldorf nach Kleve endete in Krefeld. Von der Störung betroffen war auch die Verbindung um 0.08 Uhr aus Düsseldorf nach Kleve.

Wie die Nordwestbahn, Betreiberin des Niersexpress‘, auf Nachfrage mitteilte, wurde versucht, ein Schienenersatzverkehr mit Bussen zu organisieren. „Aufgrund der Kurzfristigkeit konnten jedoch keine Busse bereitgestellt werden“, erklärt Sprecherin Karin Punghorst. Die Fahrgäste seien jedoch über verschiedene Kanäle über die Verspätungen und Ausfälle informiert worden.

Ob Fahrgäste in Geldern oder Düsseldorf „gestrandet“ seien, wusste Punghorst nicht zu berichten. Sie verwies in diesem Zusammenhang auf die Fahrgastrechte und die Mobilitätsgarantie NRW. Letztere bedeutet: Wenn sich Bus oder Bahn um mehr als 20 Minuten an der Abfahrtshaltestelle verspäten, können Fahrgäste alternativ mit einem Fernverkehrszug (IC/EC oder ICE) oder dem Taxi fahren. Die Kosten dafür werden erstattet, beim Fernverkehrszug komplett, beim Taxi tagsüber bis zu 30 Euro pro Person und in den Abend- und Nachtstunden (20 bis 5 Uhr) bis zu 60 Euro.

„Wir bedauern, dass unsere Fahrgäste auf der Linie RE10 von Beeinträchtigungen und Zugausfällen durch nicht besetze Stellwerke betroffen waren“, sagte Punghorst. Die Infrastruktur werde jedoch von der DB Netz AG betrieben, insofern habe die Nordwestbahn keinen Einfluss auf die Besetzung der Stellwerke. Man befinde sich deswegen im regelmäßigen Austausch mit der Deutschen Bahn.

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