Herongen Landgard stößt auf neue Rekorde an

Herongen · Der Gartenbauvermarkter aus Herongen blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2018. Trotz sinkender Roherträge gab es ein Spitzenergebnis bei weiterem Umsatzwachstum. Die grüne Branche insgesamt macht aber Sorgen.

 Die Landgard-Zentrale in Herongen.

Die Landgard-Zentrale in Herongen.

Foto: Klatt

Die Eröffnung erinnerte an die vergangenen Jahre. „Sie sehen uns gut gelaunt und relativ entspannt“, begrüßte Landgard-Geschäftsführer Armin Rehberg am Mittwoch zur Vorstellung des Geschäftsberichts für 2018. Der hatte am Tag zuvor in Kevelaer für eine erfreuliche Vertreterversammlung mit durchgängig einstimmigen Beschlüssen samt Entlastung des Vorstands gesorgt, wie Rehberg, flankiert von seinem Vorstandskollegen Carsten Bönig und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Bert Schmitz, erklärte. Die positive Entwicklung beim Gartenbauvermarkter geht weiter. Doch die Situation der grünen Branche insgesamt macht Landgard Sorgen.

„Regional verwurzelt, national gefestigt, international wachsend“: Diesen Titel des Geschäftsberichts versteht die Genossenschaft zugleich als ihre Erfolgsformel. Landgard will viel in seine Standorte investieren und mit Betrieben in Ländern wie Vietnam, China und der Elfenbeinküste sein weltweites Netz ausbauen. Wobei, wie Rehberg und Schmitz betonten, die Erweiterungen immer eine sinnvolle Ergänzung des Portfolios sein sollen und nicht zu Lasten der angestammten Mitglieder gehen dürfen.

Sinkende Roherträge und weiteres Umsatzwachstum kennzeichnen das Landgard-Geschäftsjahr. Der Aufwärtstrend geht weiter. Erneut vermeldete Rehberg Rekordzahlen, und zwar beim Ergebnis vor Steuern und beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (siehe Box). Der Umsatz stieg von rund 1,93 auf mehr als 1,95 Milliarden Euro. Damit habe Landgard im fünften Jahr in Folge ein neues Rekordergebnis mit rein organischem Umsatzwachstum erzielt.

Beide Geschäftsfelder tragen die positive Entwicklung. Der Bereich „Blumen & Pflanzen“ entwickelte sich 2018 trotz extremer Wetterschwankungen und einem Sommer mit extremer und lang anhaltender Trockenheit mit einem Umsatzplus von 2,1 Prozent positiver als der Markt. Das Geschäftsfeld „Obst & Gemüse“ lag trotz teilweise sehr herausfordernder Witterung mit einem Umsatzzuwachs von knapp drei Prozent über dem Branchendurchschnitt.

Der Trend nach oben bei der Erzeugergenossenschaft zeigt sich auch im weiteren Abbau der Bankverbindlichkeiten auf knapp 200 Millionen Euro und dem kontinuierlichen Aufbau des Eigenkapitals der Landgard eG. Das stieg gegenüber dem Vorjahr um 9,1 Millionen Euro auf 62,7 Millionen Euro. „Wir sind gut aufgestellt“, fasste Bönig zusammen.

Landgard geht es besser als dem Gartenbau insgesamt. „Wir haben unter allen Konkurrenten mit Abstand am besten performt, haben uns als einziger positiv entwickelt“, so Rehberg. Die grüne Branche habe mit Preisdruck und gestiegenen Anforderungen, etwa bei Energie und Transport, zu kämpfen. Landgrad steuere bei den Personal- und Sachkosten dagegen und arbeite an der Optimierung der Prozesse. Erneut kritisierte der Landgard-Chef die ungleichen Rahmenbedingungen für die Produzenten in den einzelnen Ländern. So wies er darauf hin, dass die Stromkosten in den Niederlanden nur halb so hoch seien wie hierzulande. Es geht auch darum, intensiv an der Wertschöpfung und an der Wertschätzung der Produkte zu arbeiten.

Ein Instrument hat Landgard mit „1000 gute Gründe“. Diese Marketing-Kampagne für Blumen hat mit mehr als 180.000 Facebook-Fans laut Rehberg die größte Community bei Blumen und Pflanzen geschaffen. Und seit Januar erklärt Landgard den Menschen auch „1000 gute Gründe“ für Obst und Gemüse. Auch hier stimmt die Resonanz die Verantwortlichen optimistisch. Ein Gartenbier präsentierte Rehberg der Runde als neuen Werbe-Gag.

 Landgard-Geschäftsführer Armin Rehberg präsentiert das neue Gartenbier, gemeinsam mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Bert Schmitz.

Landgard-Geschäftsführer Armin Rehberg präsentiert das neue Gartenbier, gemeinsam mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Bert Schmitz.

Foto: Klatt

Stolz und dankbar sind die Landgard-Verantworlichen mit Blick auf 2018. „Doch 2019 wird deutliche herausfordernder“, blickt Rehberg voraus. Hier nannte er vor allem den Faktor Wetter. Bei Mehrwegpaletten (Rehberg: „Bisher hat sich kein System durchgesetzt“) unterstützt Landgard die Initiative Floritray bei der Entwicklung und Markteinführung. „Wir glauben, damit eine Lösung gefunden zu haben“, sagte Rehberg.

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