Der ehemalige künstlerische Leiter des Düsseldorfer Kom(m)ödchens meinte: "Solange Angela Merkel lebt, sollten wir auf Wahlen verzichten." Sie beherrsche als "Faszinosum" die Kunst der Ablenkung und sei von ihrem eigenen Geschwätz überzeugt. Immer wieder unternahm Pispers mit dargestellter Raute und Stimmenimitation einen Ausflug in ihr Floskelrepertoire und ließ leere Worthülsen genüsslich auf der Zunge zergehen: "Das ist nicht mein Duktus. Das ist alternativlos. Wir müssen Geschlossenheit zeigen. Das ist eine Herkulesaufgabe. Wir müssen eine gemeinsame Lösung finden." Merkel könne niemals einen Bandscheibenvorfall kriegen, denn sie hätte kein Rückgrat. "Aber 70 Prozent der Deutschen finden Angela Merkel gut, oder ist die Umfrage vom ADAC?", fragte er provokant. "Fispalkakt" hält er für den schönsten Versprecher, den er je gehört hat. Sparen, ein Wort, das man Jüngeren erklären müsse, heißt für Pispers, dass man weniger neue Schulden macht als geplant. "Wir haben zehn Prozent Unterrichtsausfall. Das bedeutet, dass im Laufe des Schullebens für jedes Kind ein ganzes Schuljahr ausfällt", erklärte er beim Thema Bildung.

Politisches Kabarett mit Volkers Pispers ist nicht immer witzig, sondern ankreidend, aufrüttelnd und macht betroffen. Dabei ist sein geschliffener Wortwitz bestechend, seine Dialektik genial, Mimik und Gestik sind brillant. Zynisch und recht makaber denkt er den Wortmüll der Politiker zu Ende, und diese Konsequenz kann auch mal richtig weh tun. Pispers ist eben einfach authentisch. Für sein Drei-Stunden-Programm bekam er viel Applaus.