Issum Asylbewerber mit Messer angegriffen

Issum · Am Mittwochabend kam es in einer Asylunterkunft in Issum zu einem Streit zwischen zwei Männern. Dabei verletzte ein 18-jähriger Bewohner seinen 22-jährigen Kontrahenten mit einem Messer im Bauch.

Jede Menge Blaulicht, ein auf der Straße gelandeter Hubschrauber und Aufregung im halben Gewerbegebiet an der Lindenau: Am Dienstagabend um kurz nach 21 Uhr fuhr den Anwohnern am Nordring der Schreck in die Glieder, als mehrere Polizei- und Rettungswagen sowie ein Helikopter vor dem dortigen Asylbewerberheim im Einsatz waren.

Nach Polizeiangaben waren gegen 21.10 Uhr zwei junge Nordafrikaner in Streit geraten. Im Verlauf der Auseinandersetzung verletzte ein 18-jähriger Bewohner seinen 22-jährigen Kontrahenten mit einem Messer im Bauch. Über den Grund für den Streit wurde gestern nichts bekannt. Ebenso wenig gab es Informationen über die Schwere der Verletzung des 22-Jährigen. Fest steht lediglich, dass das Opfer mit einem Küchenmesser angegriffen worden ist und später in eine Düsseldorf Klinik geflogen wurde. Der vermeintliche Täter ließ sich nach Polizeiangaben noch vor Ort widerstandslos festnehmen. Die Ermittlungen der Beamten dauern an.

Gerhard Kawaters zeigte sich gestern bestürzt über den Vorfall. "Mir persönlich ist ein solch' eskalierter Streit in unseren Unterkünften nicht bekannt", so Issums Bürgermeister. Man tue alles, um die Menschen aus vielen Nationen bestens zu betreuen. "Bis auf die eine oder andere Prügelei ist meines Wissens in der Vergangenheit nichts Schwerwiegendes vorgefallen", so Kawaters weiter, der darauf hinweist, dass es auch außerhalb von Flüchtlingsunterkünften in Issum schon mal zu der einen oder anderen Keilerei gekommen sein soll.

Der Bürgermeister hofft nun, dass der Vorfall die Hilfsbereitschaft in Issum nicht abreißen lässt. "Viele Issumer haben uns ihre Privatwohnungen zur Verfügung gestellt. Und angesichts der viele Flüchtlinge, die noch kommen werden, sind wir froh, darauf zurückgreifen zu können." Denn mittlerweile hat die Politik bereits den Beschluss gefasst, an der Lindenau ein weiteres Heim für nochmals 60 Personen zu bauen. Doch das muss erst noch durch die Instanzen. Die neue Unterkunft dürfte erst Mitte/Ende 2016 fertig sein, schätzt Kawaters.

(RP)
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