Halteverbot auf Randstreifen Anwohner in Geldern rätseln über Parkregelung

Geldern · Am Beurskensweg gibt es einen breiten Randstreifen. Auf dem darf aber nicht mehr geparkt werden, die Stadt hat ein Halteverbot eingerichtet. Stattdessen verstellen die Autos nun die halbe Fahrbahn, und das Unfallrisiko ist gestiegen.

 Die Anwohner Edith Nolte, Karlheinz Beckers und Bettina Hachmann (v.l.) auf dem Randstreifen, der früher zum Parken genutzt wurde. Worin der Sinn des Halteverbots auf dieser Straßenseite bestehen soll, ist ihnen unklar.

Die Anwohner Edith Nolte, Karlheinz Beckers und Bettina Hachmann (v.l.) auf dem Randstreifen, der früher zum Parken genutzt wurde. Worin der Sinn des Halteverbots auf dieser Straßenseite bestehen soll, ist ihnen unklar.

Foto: Zehrfeld

Wer mit dem Auto in den kleinen Beurskensweg - eine Sackgasse hinter dem Aldi-Markt - hineinfährt, der findet an der rechten Straßenseite vor den Hecken der Anlieger-Gärten einen breiten, unbefestigten Randstreifen. Der wurde in der Vergangenheit immer zum Parken benutzt. Auf der linken Straßenseite hingegen ist der Randstreifen sehr schmal. Nun aber hat die Stadt ein Parkverbot an der rechten Straßenseite eingerichtet.

Die Autofahrer müssen jetzt irgendwo auf dem Weg drehen und auf der anderen Straßenseite parken. Dort verstellen sie aber einen guten Teil der Fahrbahn. Um vorbeizukommen, weichen die anderen Autofahrer auf den unbefestigten Randstreifen nach rechts aus. Und natürlich fahren sie dort Löcher in den Boden.

Für Anwohner Karlheinz Becker und seine Frau Edith Nolte ist das ein Rätsel: "Das Schild steht einfach auf der falschen Seite", sagt Beckers. Er hatte die Stadtverwaltung im vergangenen Sommer selbst mal um ein Parkverbot gebeten - aber für die andere, gegenüberliegende Straßenseite. Und auch das nur, weil es damals Kanalarbeiten an der Straße "An der Barriere" gab. Deshalb standen Baufahrzeuge und Autos von Anwohnern überall kreuz und quer. In der Beurskensweg-Sackgasse ohne großen Wendebereich war das schwierig. Aber ansonsten habe es eigentlich nie Probleme gegeben, sagt Beckers.

Jetzt hingegen hat die neue Parkregelung schon zu Blechschäden geführt: Die Straße selbst ist relativ schmal. Auf der rechten Seite sind die meisten Zu- und Ausfahrten der Anwohner-Grundstücke. Die kommen jetzt nicht mehr so gut raus: "Wenn gegenüber ein Auto steht, ist der Winkel relativ klein, den man fahren muss. Da muss man höllisch aufpassen", sagt Karlheinz Beckers.

 Breiter Randstreifen und ein absolutes Halteverbot rechts. Seit etwa einem halben Jahr gibt es das Schild. Links ist das Parken erlaubt. Und das, obwohl die Autos da einen guten Teil der recht schmalen Fahrbahn verstellen.

Breiter Randstreifen und ein absolutes Halteverbot rechts. Seit etwa einem halben Jahr gibt es das Schild. Links ist das Parken erlaubt. Und das, obwohl die Autos da einen guten Teil der recht schmalen Fahrbahn verstellen.

Foto: Zehrfeld Sina

Nachbarin Bettina Hachmann hat so schon ein anderes Auto erwischt. Mitte Dezember war das. "Für uns ist das wirklich eine blöde Situation, dass jetzt so rum geparkt wird", sagt sie. "Wäre doch logischer, dass auf dem Randstreifen geparkt wird und auf der Fahrbahn wirklich gefahren werden kann."

Außerdem müsse die Stadtverwaltung nun regelmäßig die Löcher am Straßenrand ausbessern. "Die kommen alle paar Wochen, schmeißen da ein bisschen Sand rein. Das fährt sich alles wieder raus, und dann sind die Löcher wieder da", beschreibt es Karlheinz Beckers.

Dann ist da noch der kleine Durchgang zum Aldi-Markt auf der zum Parken freigegebenen Straßenseite. Der Fußweg werde viel von Familien und Kindern aus der Nachbarschaft genutzt: "Der wird so knapp zugeparkt, dass die Autofahrer den Fußgänger nicht mehr sehen können und umgekehrt der Fußgänger sehr aufpassen muss", sagt Edith Nolte. Das sei gefährlich. Und nicht zuletzt: Anwohner und Besucher kassieren Strafzettel. Es gibt zwar das Halteverbotsschild, aber wer das nicht registriert, parkt instinktiv am rechten Straßenrand auf dem breiten Randstück.

Beckers und Nolte haben sich bei der Stadt nach dem Sinn der Parkregelung erkundigt. Da hieß es zunächst, eigentlich hätte das immer schon so gelten sollen. Die Anwohner baten die Stadt, die Lage noch mal in Augenschein zu nehmen. Das geschah offenbar, aber danach wurden die Bürger lediglich informiert, dass nichts geändert werde. "Eine Begründung habe ich nie bekommen", sagt Beckers. "Das wär' jetzt so, und fertig." Er schüttelt den Kopf: "Wenn mir das jemand plausibel erklären könnte, wäre ich ja zufrieden."

Vor etwa sechs Wochen wandten Edith Nolte und er sich deshalb an Bürgermeister Sven Kaiser. "Der wollte sich darum kümmern, aber ich habe bis heute nichts gehört", so Beckers weiter.

Die Stadt Geldern bestätigte auf RP-Anfrage, dass die Anwohner sich an den Bürgermeister gewandt haben. "Er selbst hat die Situation auch schon in Augenschein genommen", teilte Stadt-Sprecher Herbert van Stephoudt mit. Es werde nun in der übernächsten Woche gemeinsam mit dem zuständigen Fachamt ein Ortstermin am Beurskensweg stattfinden, "um vor Ort über eine Verbesserung der Verkehrssituation nachzudenken".

(RP)
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