Geldern Anwohner im Nierspark seit Wochen ohne Telefon und TV

Geldern · Monika und Walter Wollefs sind Mitte Dezember in ihr neues Haus in Geldern gezogen. Seitdem klappt's nicht mit dem Anschluss.

 Telefonieren kann er zu Hause nur mit Handy: Walter Wollefs.

Telefonieren kann er zu Hause nur mit Handy: Walter Wollefs.

Foto: binn

Monika und Walter Wollefs, Bauherren im Nierspark, bekommen für ihr neues Haus am Isselweg seit Wochen keinen Telefonanschluss der Telekom. Und damit, weil sie sich auf den Empfang via Internet eingerichtet haben, auch kein Fernsehen. Woran das liegt: "Wir wissen es nicht", sagt Monika Wollefs. "Die Telekom hat uns gesagt, für uns stünden keine Anschlussplätze zur Verfügung." Da müsse ein neuer Verteilerkasten aufgestellt werden, "und das sei nicht möglich vor Ende März 2015. Wir haben das erst gar nicht glauben können".

Dass es sich ausgerechnet im modernen, bestens erschlossenen Neubaugebiet Nierspark plötzlich für Wochen ohne Festnetztelefon, Internet und Fernsehen wiederfinden würden, damit hätte das Ehepaar jedenfalls nicht gerechnet. "Es ist einfach fürchterlich lästig. In der heutigen Zeit ist das ja schon fast so wichtig wie Strom und Wasser."

Im Juni 2014 schon wollten die Wollefs' ihren Anschluss beantragen. Da hieß es, sie sollten im September wiederkommen. Seitdem bekamen sie verschiedene Erklärungen dafür geliefert, warum es nicht klappt. "Die Experten im Telekom-Shop sagten, zu 90 Prozent liegt das Problem bei der Stadt", erzählt Walter Wollefs. Was für ein Problem das sein sollte, habe aber niemand erläutert. Die Stadt weist den Vorwurf mit milder Entrüstung von sich. Die "Zuständigkeit für die mediale Versorgung" liege "eindeutig bei der Telekom", so Sprecher Herbert van Stephoudt.

Ende November 2014 teilte die Telekom Walter Wollefs schriftlich mit: "Die technischen Arbeiten in Ihrem Anschlussbereich sind umfangreicher als ursprünglich geplant." Am 6. Januar hieß es: "Im Moment arbeiten wir noch daran, Ihren Anschlussbereich mit einem modernen Leitungsnetz auszustatten." Das würde dauern - voraussichtlich bis Ende März.

Was Walter Wollefs wundert: Nachbarn waren drei Wochen vor ihm und seiner Frau eingezogen. "Die sind voll bedient worden", erzählt er. "Wir waren mit die letzten in diesem Bauabschnitt." Ob da vielleicht die Netz-Kapazitäten erschöpft seien? Nach dem Motto: "Der ganze Park ist versorgt, nur die letzen beißen die Hunde?"

Die Telekom selbst konnte den Fall gestern auf Anfrage zunächst nicht klären. Die Stadt Geldern holte von dem Unternehmen die Information ein, dass es zumindest kein "Leitungsproblem" im Nierspark gebe: "Andere Nutzer im Baugebiet seien nicht betroffen." Die technischen Probleme mit dem Haus der Eheleute Wollefs sollten - so habe die Telekom angekündigt - kurzfristig behoben werden. "Ich hoffe, die Sache kommt in dieser Woche zum Abschluss", so van Stephoudt.

(szf)
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