Bürgermonitor Blätter und Baumharz sorgen für Ärger in Straelen

Straelen · Die Stadt verweist auf die Straßenreinigungspflicht von Anliegern. Bürger sollen Bäume gießen.

 Elisabeth Donders und Dietmar Deutsch zeigen, wie sehr das Harz Autoscheiben verklebt.

Elisabeth Donders und Dietmar Deutsch zeigen, wie sehr das Harz Autoscheiben verklebt.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Die Bäume an der Clara-Wieck-Straße in Straelen machen den Anwohnern zurzeit wenig Freude. Weil sie für reichlich Dreck sorgen. „Ganz schlimm“, findet Hans-Peter Böhmer die Zustände. „Da liegen Blätter massenweise auf dem Boden“, ergänzt Dietmar Deutsch und zeigt auf das, was vor allem Linden abwerfen.

Das ist auch Harz, der sich als klebrige Masse auf Autolack und Autoscheiben festsetzt. Das mache, so Deutsch, mehr Fahrten zur Waschstraße nötig als normal. Böhmer stellt seinen gerade sauberen fahrbahren Untersatz um die Ecke ab, weg von den Bäumen. Ähnlich klebrig wie das Harz sind die Blätter. Sie haften an den Schuhen und gelangen so in die Wohnungen.

„Ich liebe die Natur, aber da sollte die Stadt Ordnung hineinbringen“, wünscht sich Deutsch, der dem Ordnungsamt von den Problemen berichtet und um einen Besuch des für die Außenanlagen zuständigen Mitarbeiters gebeten hat. Sein Nachbar Böhmer regt an, die städtische Kehrmaschine sollte ein- bis zweimal pro Woche durch die Straße fahren. Auch seien die Linden mittlerweile zu mächtig emporgewachsen.

Straelens zuständiger Dezernent Christian Hinkelmann bedauerte auf Anfrage der RP die durch den erhöhten Laub- und Harzabwurf entstehenden Unannehmlichkeiten. „Es handelt sich um einen jahreszeitlich bedingten, immer wiederkehrenden Umstand, der durch das lang anhaltende heiße Wetter extrem begünstigt wird.“ Eine Abhilfe sei nicht möglich, es sei denn, die Stadt beseitigt alle Bäume. „Dies kann niemand wollen.“

Wie in allen reinen Wohngebieten ist laut Hinkelmann die Straßenreinigung auf die Anlieger übertragen, „es fährt daher auch keine Kehrmaschine“. Normalerweise wasche Regen das Harz oder wenigstens das meiste davon von den Wegen und Autos herunter, man merke das üblicherweise gar nicht. „Ein Rückschnitt hilft nicht wirklich und erfolgt, wenn erforderlich, dann turnusmäßig im Herbst/Winter.“

Die lang anhaltende Dürre bereitet den städtischen Bäumen große Probleme. Der Bauhof ist laut Hinkelmann ständig im Einsatz, kommt aber mit dem Gießen gar nicht mehr nach. Die Trockenheit sei mittlerweile an vielen Stellen im Stadtbild sichtbar, Bäume seien hierbei besonders betroffen. Hinkelmann: „Daher appellieren wir an die Bürger: Geben Sie dem Baum vor Ihrer Haustür einige Eimer Wasser.“

Haben Sie auch ein Anliegen? Die Redaktion Geldern, die den Bürgerminitor bearbeitet, erreichen Sie per Brief an Rheinische Post, Stichwort: Bürgermonitor, Markt 12, 47608 Geldern, telefonisch montags bis freitags unter 02831 139270 oder E-Mail an geldern@rheinische-post.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort