Kerken Anliegergebühren: Entscheidung vertagt

Kerken · Enger zusammenrücken hieß es für die Mitglieder des Kerkener Gemeinderates. Denn sonst hätten die vielen Bürger im Michael-Buyx-Haus keinen Platz gefunden. Vor allem aus Stenden waren sie gekommen, um ihren Unmut über die höheren Anliegergebühren (RP berichtete) zu äußern.

Gelegenheit dazu hatten sie in der Fragestunde. "Wir fühlen uns wie das fünfte Rad am Wagen", formulierte Karl-Heinz Stenmans die Befindlichkeit vieler Stendener. Viele Straßen in der Ortschaft seien hergerichtet. Nur die teuerste Maßnahme auf der Dorfstraße sei immer wieder verschoben worden und komme jetzt, gleichzeitig mit der geplanten Anhebung der Anliegergebühren. Ob das Zufall sei? Bernd Winkel gab zu bedenken, dass auf manche Anlieger Kosten von 25 000 Euro zukämen. "Wie sollen die Stendener das stemmen?"

Bürgermeister Dirk Möcking verteidigte die geplante Erhöhung. Die Anhebung der Sätze habe mit der sich dramatisch verschlechternden Finanzlage der Gemeinde zu tun. Geplant sei ein Niveau, dass in zwölf der 16 Kreiskommunen bereits Standard sei. "Die Anliegergebühren gelten für alle Kerkener." Keiner habe Spaß daran, Steuern und Gebühren zu erhöhen, doch trügen Rat und Verwaltung Verantwortung für die ganze Gemeinde. Dem Vorwurf, der Ausbau der Stendener Dorfstraße sei immer wieder verschoben worden, begegnete der Bürgermeister mit dem Hinweis, er sei erst seit Oktober 2009 im Amt.

"Wir wollen keine neue Dorfstraße, nur die günstigste Sanierung, zum Beispiel mit einer Teerdecke", so die Forderung der Stendener. Sie merkten an, dass Gehwege nur unter großen Umständen möglich seien, da die Häusern nah an der Straße stehen. "Die Pläne können immer geändert werden", so Möcking.

Auf Antrag der CDU vertagte der Rat einstimmig die Entscheidung über die Anliegerbeiträge. Sie soll jetzt in der nächsten Sitzung am 9. Januar fallen.

(RP)
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