Die Familienmanagerin Ferienzeit ist Management hoch zwei
Sechs Wochen Ferien sind eine lange Zeit. Für meine Kinder freue ich mich natürlich, und auch ich habe dieses Jahr zum ersten Mal drei Wochen Urlaub am Stück. Doch es ist auch eine Aufgabe für das höhere Management.
Wer macht wann was? Wer möchte wann mit wem spielen, und warum ist in der Ferienzeit immer alles gleich viel teurer? Ein Urlaub mit der Familie in den Sommerferien kann ganz unterschiedlich aussehen. Wir gehen gerne zelten, fahren in Deutschland durch die Städte oder bleiben dem Freibad der Heimat treu.
Allerdings wachsen wir auch mit den Herausforderungen. Darum heißt es dieses Jahr: Auf nach England. Bevor England sich aus der EU schleicht, wollen wir nochmal in Fish and Chips baden, von der Tower Brigde auf die Themse blicken und bei Queen Elizabeth im Garten chillen. Der übliche Wahnsinn wie Taschen packen und Auto fit machen gehört dazu.
Die Fähre ist gebucht, und ein Cottage in einem kleinen Ort namens Woodchurch auch. Die lange Autofahrt wird gut überstanden, mit Lieder-Raten, etwas schlafen und auch mal mit der Konsole spielen. Richtung Frankreich wird es immer windiger. Eine böse Vorahnung bestätigt sich leider. Die Fähre hat vier Stunden Verspätung, aufgrund des Sturmes. Was macht man vier Stunden am Fährhafen? Rollstuhlrallye, Gymnastik und jede Menge lachen. Als wir endlich auf der Fähre waren, verging mir das Lachen aber schnell. Dieses Auf und Ab, dieser Sturm. Zum Glück hat keiner von uns über der Reling gehangen. Der Rest von Dover bis Woodchurch war eine Wohltat für meinen Magen. Urlaub JETZT!
Linksverkehr, Pfund, alles anders hier. Der größte Unterschied: Alle sind hier so unfassbar freundlich. Alles ist hier auf Rollstuhlfahrer eingerichtet, und man kommt jederzeit mit den Menschen in Kontakt. Egal, ob wir das Land mit unserem Auto erkunden oder per Zug. Wir lieben es. Unsere Kids waren mit uns bei Stonehenge, Dover Castle und in London, wir sind mit einer Dampflok gefahren und haben eine Tea-Time genossen. Unser Resümee: We love England.
Anke Kirking lebt mit ihren Söhnen im Alter von sechs und zehn Jahren in Geldern. An dieser Stelle berichtet sie von ihrem Leben als Familienmanagerin. FOTO: KIRKING