Sprachkurse und Hilfe der Tafel Angebote für Ukraine-Flüchtlinge in Issum

Issum · Unter anderem wird ein Gesprächskreis angeboten. Erste Sprachkurse finden statt. Mit ihrem Pass und der Meldebescheinigung können die Menschen auch die Angebote der Tafel wahrnehmen.

 In Issum gibt es einige Hilfsangebote für Geflüchtete aus der Ukraine.

In Issum gibt es einige Hilfsangebote für Geflüchtete aus der Ukraine.

Foto: Bianca Mokwa

Seit Beginn der invasiven Angriffe der russischen Föderation auf die Ukraine sind mittlerweile mehr als 100 Menschen in der Gemeinde Issum aufgenommen worden. Viele Issumer haben sich spontan bereit erklärt, Geflohene aus der Ukraine unbürokratisch bei sich zu Hause in den eigenen Haushalt aufzunehmen.

Es werden bereits erste Sprachkurse für ukrainische Flüchtlinge angeboten. Lehrerhandbücher für Sprachtrainer und Arbeitsbücher für Sprachkursteilnehmer wurden angeschafft. Ein Online-Sprachkurs sowie mehrere Präsenzkurse sind bereits gestartet.

Ein erstes Treffen aller ehrenamtlich Hilfswilligen hat ebenfalls schon stattgefunden. Aus diesem Treffen ergab sich die Notwendigkeit einer Whatsapp-Gruppe, in der sowohl Angebote an die Flüchtlinge als auch die aktuellen Bedarfe koordiniert werden. Einen Link hierzu findet sich auf der Seite der Ukraine-Hilfe auf der Homepage der Gemeinde Issum.

Eine Rückfrage bei der Tafel hat ergeben, dass momentan alle ukrainischen Flüchtlinge mit ihrem ukrainischen Pass und der Meldebescheinigung zur Tafel gehen können. Die Tafel steht immer freitags ab etwa 16 Uhr am evangelischen Kindergarten Sonnenstrahl an der Ahornstraße. Es wird um Verständnis gebeten, dass aufgrund der Vielzahl der Geflohenen und auch wegen der stark angestiegenen Lebensmittelpreise nicht immer alle Lebensmittel in ausreichender Zahl verfügbar sind.

In Zusammenarbeit mit den Issumer Kirchengemeinden und einer russisch sprachigen Psychologin- wird es demnächst ein Angebot an die Geflohenen für einen geschützten Gesprächskreis geben. Dieser Gesprächskreis soll die Möglichkeit bieten, über Erlebtes aber auch über die Ängste, die aktuell bestehen und sicher auch die Zukunft betreffen, zu reden. Aufgrund von fehlenden Therapeuten – und hier besonders von russisch/ukrainisch sprachigen – wird es jedoch leider nicht möglich sein, allen Geflohenen eine möglicherweise notwendige psychologische Therapie anzubieten.

Es ist ebenfalls nicht zu unterschätzen, dass auch die Gastfamilien an den persönlichen Schicksalen der ukrainischen Flüchtlinge teilhaben. Es ist eine Sache, die grausamen Kriegsverbrechen in der Ukraine in den Nachrichten zu verfolgen, eine andere jedoch jemanden neben sich auf seinem Sofa zu haben, der seine Lieben noch mitten im Geschehen in der Ukraine weiß.

Auch für die ehrenamtlich Tätigen in Issum und Sevelen wird daher zukünftig ein Gesprächskreis angeboten werden, in welchem mögliche anfallende Probleme aufgezeigt werden können. Auch kann dort über die bereits erlebten Erfahrungen gesprochen werden. Denn oft ist es hilfreich zu wissen, dass man nicht alleine ist und viele dasselbe erleben.

Auch das Café Welcome in Sevelen startet wieder. Und in beiden Ortsteilen haben sich sofort ehrenamtliche Helfer gemeldet, die gerne bereit sind, ein lockeres Beisammensein bei Kaffee oder Tee, für Geflohene und Ehrenamtler, zu organisieren, berichtet die Gemeindeverwaltung.

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