Gelderner Verein berichtet Das Leben in einem Kinderdorf in Tansania

Geldern · Der Gelderner Verein „Amani Kinderdorf“ stellte beim Sommerfest seine beiden Einrichtungen Kilolo und Kitwiru vor.

 Matthias Schmidt, Vorsitzender des Vereins „Amani Kinderdorf, und seine Mitstreiter informierten über das Kinderdorf in Tansania.   Foto: Evers

Matthias Schmidt, Vorsitzender des Vereins „Amani Kinderdorf, und seine Mitstreiter informierten über das Kinderdorf in Tansania. Foto: Evers

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Wie wachsen eigentlich verwaiste Kinder in Tansania auf? Detaillierte Antworten rund um diese Fragestellung fanden Interessierte am Sonntag auf dem Sommerfest des Gelderner Vereins „Amani Kinderdorf“, welcher dort seine beiden Kinderdörfer Kilolo und Kitwiru mit insgesamt rund 170 Bewohnern vorstellte.

Direkt zu Beginn erklärte der Vorsitzende des Vereins, Matthias Schmidt, die Besonderheit des Konzepts. „Anstatt eines großen Waisenhauses haben wir uns für eine kleinere, familiärere Dorfgemeinschaft entschieden, wo wir die Kinder bis zur Selbstständigkeit begleiten und sie durchgehend fördern.“ In den Dörfern erhalten die Kinder geregelte Strukturen in einer friedlichen Atmosphäre. Betreut werden sie pro Haus von zwei Hausmüttern. Die Heranwachsenden besuchen die Schule, machen Hausaufgaben und übernehmen einfachere Aufgaben im Dorf, zum Beispiel die Betreuung der Jüngeren oder das Wäsche waschen. Auch ausreichend Zeit zum Spielen und Tanzen sei vorhanden. Seit 2004 haben deutsche Jugendliche außerdem die Möglichkeit, im Rahmen eines Freiwilligendienstes in Kooperation mit dem Verein „weltwärts“ im Amani Kinderdorf zu leben und zu arbeiten.

Mittlerweile ist die Zahl der jährlichen Freiwilligen sogar auf sieben angestiegen. Die beiden Deutschen Tabea Engelke und Hanna Schlusche berichteten von ihrem gerade abgeschlossenen Jahr in Tansania. Hier unterrichteten sie die Kinder unter anderem rund um die Themen Computer und Internet, gaben aber auch Nachhilfe in den Fächern Mathe und Englisch.

Andere Freiwillige wiederum unterstützen zum Beispiel die Auszubildenden in der Dorfschreinerei oder Schneiderei. Auch über die Vorbereitung auf das Auslandsjahr wurde gesprochen, in mehreren Seminaren wurden die Jugendlichen über ihre Aufgaben und die tansanische Kultur ausführlich informiert. Gleichzeitig hatten sie Zeit, mit anderen Freiwilligen Kontakte zu knüpfen. Ehemalige Helfer steuerten außerdem kleine Filmprojekte bei, mit denen die Einheimischen ihr Dorf vorstellten. Neben den zahlreichen Vorträgen lockerte das südafrikanische Team von „MimeArtforLife“ das Programm mit seiner Mitmachpantomime auf. Den restlichen Mittag hatten die Besucher Zeit, den Vorstand und die Freiwilligen zu ihrer Arbeit zu befragen.

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