Kein Zug in der Gelderner Innenstadt Alle Karnevalsideen erstmal verschoben

Geldern · Nach dem Treffen der Gelderner Karnevals-Aktiven gibt es mehr Fragen als Antworten. Vorläufiger Plan: 2019 noch mal drüber reden.

 Hier wird auf dem Gelderner Marktplatz fröhlich gefeiert. Es gibt die Idee, in 2020 eine Party dort zu organisieren. Ob das gewünscht ist, darüber wäre aber noch zu sprechen.

Hier wird auf dem Gelderner Marktplatz fröhlich gefeiert. Es gibt die Idee, in 2020 eine Party dort zu organisieren. Ob das gewünscht ist, darüber wäre aber noch zu sprechen.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Der „Karnevals-Krisengipfel“ im Rathaus ist ohne zündende Ideen für die Rettung des Gelderner Umzuges zu Ende gegangen. Akteure des Karnevals in Walbeck, Kapellen, Veert, Hartefeld und natürlich vom Gelderner Verein KKG waren zusammengekommen. Eingeladen hatte Bürgermeister Sven Kaiser in der vagen Hoffnung, ein Zug für Geldern könne mit gemeinsamer Anstrengung wieder organisiert werden.  Wenn auch nicht 2019, dann vielleicht doch in kommenden Jahren.

Die recht klare Botschaft aus den Ortschaften lautet aber nun: Mit ihren eigenen Veranstaltungen haben die Vereine dort genug zu tun. Und diese ausfallen zu lassen, um zum Beispiel alle zwei Jahre gemeinsam einen zentralen Zug zu organisieren – das kommt nicht infrage.

„Ich kann das nachvollziehen“, sagt Christiana Plaumann von der KKG Geldern. Die Züge in den Ortschaften einzuschränken oder abzuschaffen, „Da würde eine Revolte losbrechen. Das geht nicht.“ Sie sieht die Lage dennoch positiv: „Die Auszeit in Geldern für 2019 ist gut und wichtig.“ Dadurch könnten die Menschen feststellen, ob ihnen etwas fehle oder nicht. Nicht nur die Bürger, auch die Gastronomie könnte sich mit neuem Elan zur Unterstützung aufschwingen, denn für sie werde mit dem bunten Treiben in der City eine Einnahmequelle wegfallen.

„Dann würde ich hoffen, dass sich eine Institution bildet, die sagt: so, wir setzen uns die Kappe auf“, blickt Plaumann in die Zukunft – für einen neuen Zug in 2020. Und wenn das nicht passiert: „Dann ist das ja ein ganz klares Zeichen“, sagt sie. Dann wollten die Gelderner eben keinen „Zoch“: „Dann kann ich nur sagen: Dann ist es eben so. Ich kann nicht auf Biegen und Brechen was machen, was nicht gewünscht wird.“

Was noch im Raum steht, ist eine Anregung: Es könnte ein gemeinsames Karnevalsfest aller Gelderner Karnevalsvereine im Jahr 2020 auf dem Gelderner Marktplatz geben – gewissermaßen als Initialzündung für eine Zusammenarbeit, die sich ja entwickeln könne. Dies will man aber nochmal diskutieren, und zumindest Bürgermeister Sven Kaiser ist verhalten skeptisch. „Ob das eine Option ist, mag ich noch gar nicht zu beurteilen“, sagt er. „Ich glaube, der Zug in Geldern braucht einen richtigen Neustart.“ Aber das, stellt er fest, müsse aus den Reihen der Bürger kommen.

Die Karnevals-Organisatoren aus den Ortschaften haben in der Diskussionsrunde eine ganze Reihe von gewichtigen Gründen dargelegt, weshalb sie es kritisch sehen, sich in die Organisation einer zentralen Gelderner Veranstaltung tiefergehend einzubringen, heißt es aus dem Rathaus.

Klaus Degenhardt  von der Hartefelder St.-Antonius-Bruderschaft wies darauf hin, dass der  Rosenmontagszug im Ort  schließlich  historisch gewachsen ist – ebenso wie der Umstand, dass eine Schützenbruderschaft sich dafür engagiert.  In Walbeck gibt es ohnehin nur alle zwei Jahre einen Zug, auf die Beine gestellt mit einer recht kleinen Mannschaft, so Heinrich Hacks vom Heimat- und Verkehrsverein im Spargeldorf.

Thorsten Crom von der KKG Kapellen gab außerdem zu bedenken, dass viele Kapellener ihre Wagen nach dem eigenen, früher angesetzten Zug für andere Veranstaltungen vermieteten oder verkauften. Darüber finanzierten Nachbarschaften die ganze Aktion. Und Hans Kubon vom VVK Veert betonte, dass man ja nicht nur Züge und Sitzungen organisiere, sondern auch noch bei zahlreichen anderen Veranstaltungen tätig sei.

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