Aldekerker Politker diskutieren CDU will beim Jugendheim abwarten

Aldekerk · Die Fraktion im Kerkener Rat hält eine Festlegung zur künftigen Nutzung des Aldekerker Jugendheims für noch zu früh. Sie will in den nächsten Monaten noch ausloten, ob nicht ein Begegnungszentrum Vorrang hat.

 Für das Jugendheim gibt es viele Verwendungsideen, das Ärztehaus ist nur eine davon.

Für das Jugendheim gibt es viele Verwendungsideen, das Ärztehaus ist nur eine davon.

Foto: Dirk Möwius

Der Verkauf des Jugendheims in Aldekerk ist so gut wie in trockenen Tüchern. „Die grundsätzliche Entscheidung zum Erwerb steht. Ich bin nun damit beauftragt, den Kaufvertrag vorzubereiten“, sagt Kerkens Bürgermeister Dirk Möcking. Die Diskussion, was mit dem Gebäude passieren soll, geht unterdessen munter weiter. Jetzt meldet sich die CDU zu Wort.

Von der SPD kam schon recht früh der Vorschlag, ein Ärztehaus zu errichten. In der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses beauftragte die Politik den Bürgermeister damit, die Kosten für den Umbau des Gebäudes in ein Ärztehaus zu ermitteln. Die Ausschussmitglieder der CDU enthielten sich und schickten nun eine Stellungnahme. „Die CDU wird das Vorhaben in jedem Fall unterstützen“, schreibt der stellvertretender Fraktionsvorsitzende Ulrich Neffe. Allerdings finden sie es zu früh, jetzt schon die Weichen zu stellen, bevor der Kaufvertrag tatsächlich unterschrieben ist.

„Wir wollen alles offen halten“, sagt Neffe. Man wolle im Laufe der nächsten Monate ausloten, ob ein Begegnungszentrum Vorrang haben könne. „Wir sind im Gespräch mit den Leuten, die im Jugendheim ein- und ausgehen und die Räumlichkeiten nutzen“, sagt Neffe. Dazu gehören etwa die Messdiener und die Singschule. Er betont, dass kein Zeitdruck bestehe. Es gebe einen Beschluss des Rates, dass in den nächsten drei Jahren alle Vereine das Jugendheim weiter nutzen können. Zumindest so lange, bis das neue Pfarrheim noch nicht fertig ist.

Das neue Pfarrheim entsteht im Garten beim Pfarrhaus. Dort hätten die Messdiener und anderen kirchlichen Gruppen ein neues Zuhause. Die Turngruppe, die früher im Jugendheim war, hat nun an der neuen Sportstätte am Schulzentrum einen Gymnastikraum. Auch wenn es diese Verlagerungen gibt, sieht nicht nur Bürgermeister Möcking weiterhin die Notwendigkeit für eine zentrale Begegnungsstätte in Aldekerk. Und das ist bisher das Jugendheim.

Die CDU sieht auch deswegen keine unbedingte Notwendigkeit, ein Ärztehaus zu schaffen, weil sie bereits eine Alternative ins Auge gefasst hat. Ein Neubau wäre denkbar. „Im Ortskern ist momentan noch eine freie Fläche“, sagt Neffe. Mit dem Eigentümer hat es schon Gespräche gegeben. Von der Idee wissen laut Neffe die beiden Hausärzte im Ort auch schon. Möglicherweise könnte man in ein Ärztehaus auch einen Physiotherapeuten mit reinnehmen, überlegt Neffe laut. „Aber erst einmal müssen die Ärzte wollen.“

Das Jugendheim soll für 75.000 Euro verkauft werden, sagt Pfarrer Christian Stenz. Eigentümer ist die Kirchengemeinde St. Dionysius. Die Zahl stand schon damals unter Pfarrer Theodor Prießen im Raum. Allerdings wolle man im notariellen Kaufvertrag eine Mehrerlös-Klausel aufnehmen. Die 75.000 Euro sollen gelten, wenn alles so bleibt, sagt Stenz, wenn also das Gebäude weiterhin für die Jugendarbeit oder andere soziale Zwecke genutzt wird. Andernfalls möchte man am Mehrerlös, zum Beispiel durch einen Verkauf oder Verpachtung durch die Gemeinde an Dritte, beteiligt werden. Möcking rechnet damit, dass der Verkauf des Jugendheims endgültig im Frühjahr oder Frühsommer abgeschlossen ist.

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