Projekt der Leader-Region In Straelen dreht sich alles um Fitness

Straelen · Seit einem Jahr gibt es an der Lingsforter Straße den Aktiv-Bewegungsparcours – finanziert von der Leader-Region

 Ute Neu und Werner Terheggen trainieren unter der Aufsicht von Ekki Friedrich (r.).

Ute Neu und Werner Terheggen trainieren unter der Aufsicht von Ekki Friedrich (r.).

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Was zu tun ist, verraten Texttafeln mit einer Skizze an einem großen Informationsstand. Zum Beispiel: „Halten Sie sich mit beiden Händen an der Querstange fest. Steigen Sie auf die Pedale. Bewegen Sie die Pedale mit den Füßen gleichmäßig in entgegengesetzte Richtungen vor und zurück, als wenn Sie gehen wollen.“ Eine Übung, die die Beinmuskulatur kräftigt und die Beweglichkeit fördert, die Koordination trainiert und die Ausdauer steigert.

Und das ist nur eine der sieben Stationen im Aktiv-Bewegungsparcours am Schwimmbad „Wasserstraelen“. Im Juli 2018 wurde die Anlage mit den Geräten aus Edelstahl eröffnet. Projektträger ist der Stadtsportverband Straelen (SSV), Projektpartner sind die Stadt Straelen, der Ökumenische Arbeitskreis Asyl Straelen und die Caritas Geldern, die das Marien-Haus betreibt. 40.000 Euro hat der Parcours gekostet. Mit 65 Prozent, also 24.700 Euro, förderte die Leader-Region „Leistende Landschaft“ (Lei.La). Den Rest trug der SSV mit Eigenkapital und Sponsorengeldern.

„Der Pakt des Sports hat zu der Idee geführt, Menschen, die keinem Verein angehören, ein Fitness-Angebot zu machen“, berichtet SSV-Vorsitzender Werner Terheggen. Bewegungsmangel zählt zu den häufigsten Zivilisationskrankheiten. Andererseits möchten Menschen wieder zunehmend in der Natur aktiv sein. Diese Felder sollen durch den Parcours abgedeckt werden. Außerdem soll eine breite Angebotspalette in Freizeit und Sport die Bevölkerung an die Region binden.

Der Aktiv-Bewegungsparcours gesellt sich zu der benachbarten Anlage des Tennisclubs, dem Schwimmbad, der Bogenschießanlage und der ein Kilometer langen, beleuchteten Finnenbahn. Somit gibt es an der Lingsforter Straße ein kleines Sportzentrum. Alle sollen durch den ganzjährig und kostenlos nutzbaren Parcours, der von der Stadt Straelen gepflegt wird, angesprochen werden: Jugendliche, Berufstätige, Senioren Ü 55 (einschließlich Bewohnern von Altenheimen), Zuwanderer, Touristen.

Ein Angebot, das noch nicht massenhaft, aber doch stetig angenommen wird. „Wenn ich hier vorbeikomme, trainieren immer einige“, beobachtet Terheggen. Gerne auch Wohnmobilisten, die ihren fahrbaren Untersatz auf dem Platz nur wenige Schritte vom Parcours abstellen können und die Kräftigung ihres Körpers an den Geräten bequem auch mit dem Besuch des Schwimmbads kombinieren können. Oder aber die Läufer auf der Finnenbahn legen eine Dehn- und Streckpause an den Apparaten ein.

Auch die Sportler des SV Straelen haben den Parcours für sich entdeckt. Etwa die Slackline, das elastische Band zwischen zwei Edelstahlpfosten, auf dem sich balancieren lässt. „Langsam, langsam, ich gebe das Tempo an“, sagt ein Mann, auf dessen Schulter sich ein anderer stützte, während er auf dem schmalen und flexiblen Pfad einen Fuß vor den anderen setzt. Als eine Strecke geschafft ist, wechseln die Rollen. „Die Slackline darf nur unter Aufsicht benutzt werden“, erklärt Ekki Friedrich, Leiter der Laufabteilung beim SV Straelen. Ist keine Übungsgruppe da, wird das elastische Band verstaut. „Man kann aber auch seine eigene Slackline zwischen die Pfosten spannen“, macht Friedrich auf das auch hier für alle offene Angebot aufmerksam.

Für alle offen ist auch das Trainingsprogramm unter Anleitung des SV Straelen. Montags zwischen 18 und 19 Uhr und donnerstags zwischen 10 und 11 Uhr leitet Friedrich diesen Kursus. Für Mitglieder des SV Straelen ist das kostenlos, alle anderen zahlen drei Euro für die 60 Minuten. „Da dürfen ruhig noch mehr mitmachen“, sagt Friedrich.

Den Straelener Aktiv-Bewegungsparcours bezeichnet Lei.La-Regionalmanagerin Ute Neu als einzigartig in der Leader-Region. Eventuell werde in Kevelaer noch ein Skatepark über Lei.La gefördert. Ähnliche Projekte in Geldern und Nettetal gebe es bisher nicht. „Aber die Förderphase läuft ja noch bis 2020.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort