Geldern Afrika-Museum feiert Freiheit und Freundschaft

Geldern · Wenn am Samstag, 23. Juni, der Außenbereich des Afrika-Museums von fremdartigen Klängen erfüllt wird, es nach exotischen Köstlichkeiten duftet und alles in leuchtenden Farben erstrahlt, wird die Freiheit gefeiert.

Wie jedes Jahr lädt das grenznahe niederländische Museum zum Keti-Koti-Festival ein. "Wir halten bei der von Sklaverei geprägten Vergangenheit inne und blicken nach vorne", erklärt Museumsleiter Stijn Schoonderwoerd. Ket Koti - das heißt so viel wie zerbrochene Ketten und verweist damit auf die Abschaffung der Sklaverei in Suriname und auf den Niederländischen Antillen. Am 1. Juli 1863 wurde der rund 200 Jahre andauernden Unterdrückung in den ehemaligen niederländischen Kolonien ein Ende gesetzt. Das Festival erinnert sowohl an diese Vergangenheit als auch an die Tatsache, dass Sklaverei und Menschenhandel heute noch vorkommen. Zugleich ist es aber auch eine Gelegenheit, genau das Gegenteil in den Fokus zu rücken - es ist ein Fest der Freiheit, Gleichheit und Solidarität.

Gefeiert wird mit Live-Musik, künstlerischen Darbietungen, Workshops und einem karibischen Markt. 23 Stände locken mit surinamischen Köstlichkeiten: Gegrilltes, Bami, Nasi oder Telo. Außerdem gibt es 47 Stände mit den verschiedensten afrikanischen und karibischen Produkten.

Beim Marktbummel finden sich schöne Erinnerungsstücke genauso wie die Schirme, mit denen Besucher Teil der Mitmach-Installation "Not Mama's Umbrella" werden können. Die Niederländerin Renee Koldewijn und der surinamische Künstler Isan Corinde verweisen damit auf die gemeinsame Geschichte ihrer Länder. Wer für zwei Euro einen Schirm erwirbt, kann diesen gestalten und so Teil der im Tagesverlauf wachsenden Installation werden. Das gesamte Programm des Festivals findet sich auf der Webseite des Afrika-Museums: www.afrikamuseum.nl/de.

Die Freiluft-Saison im Afrika-Museum ist in vollem Gange. Neben dem Keti-Koti-Festival gibt es im Juni die Sonntagsspecials, ein Workshop-Programm für die ganze Familie, und vom 7. Juli bis 26. August folgt ein Sommerprogramm für Kinder. Im Innenbereich ist außerdem bis zum 2. September die größte zeitgenössische panafrikanische Fotoausstellung Afrotopia zu sehen. Das Afrika-Museum in Berg en Dal ist das einzige Völkerkundemuseum der Niederlande, das speziell auf afrikanische Kunst und die Kulturen südlich der Sahara ausgerichtet ist. Zum Innenmuseum mit seinen Ausstellungen kommt das familienorientierte Freilichtmuseum. Geöffnet ist das Museum dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr , der Eintritt für Erwachsene kostet 14 Euro, für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre und Studenten sechs Euro.

(RP)
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