Geldern Ärger über Gelderns Dreck

Geldern · Der Geldernerin Cornelia Post fallen seit langem die unsauberen Straßen der Land-Leben-Stadt ins Auge. Schuld ist nicht nur die Stadt, auch die Bürger tragen Verantwortung. Auch die Michael-Schule leidet unter dem Problem.

 Nicht nur an der Schloßstrasse vor der Albert-Schweitzer-Schule entdeckt Cornelia Post immer wieder Müll am Wegesrand.

Nicht nur an der Schloßstrasse vor der Albert-Schweitzer-Schule entdeckt Cornelia Post immer wieder Müll am Wegesrand.

Foto: Venn

An einem sonnigen Sonntagmorgen wollte Cornelia Post zusammen mit ihren Kindern und ihrem Mann einen Spaziergang unternehmen. Doch Hundehaufen, Glasscherben und anderer Müll störten den Familienausflug vom Steenhalensweg über das Harttor bis zum Marktplatz. "Ich musste die Kinder die ganze Zeit ermahnen nicht da oder dort hin zu treten", berichtet Post.

Als besonders ärgerlich empfindet die Geldernerin Hundekot und Glasscherben. "Der Kot hat sich in den tiefen Profilen der Winterschuhe der Kinder festgeklebt. Nach dem Spaziergang konnten wir alles sauber machen. Ich war so verärgert an diesem Tag", so die 40-Jährige. Die Glasscherben würden tagelang auf Fahrradwegen liegen bleiben. Problemloses Rad fahren sei nicht mehr möglich. Elf zerschlagene Flaschen, 13 Hundehaufen, eine Pommes mit Mayo und diverse Fast-Food-Tüten zählte die Mutter während des Spazierganges. Besonders schlimm sei das Müllaufkommen an den Wochenenden. Sie räumte ein: "Vielleicht empfinden wir das nur so, weil wir an den Wochenenden immer rausgehen."

Nicht nur die dreifache Mutter hat ein Problem mit dem Dreck auf Gelderns Straßen. Er ist ein Thema zum Beispiel auch bei der Michael-Grundschule in der Innenstadt. In deren Umgebung lassen Hundebesitzer ihre Vierbeiner beim Gassigehen immer wieder die Kothaufen dorthin legen, wo sie nicht hingehören. Beim Förderverein der Schule gibt es Überlegungen, das Aufstellen einer Hundestation mit Mülltüten zu beantragen.

Cornelia Post hat sich bei der Stadt beschwert. Der Dreck sei zunächst weniger geworden. Wirklich verbessert habe sich die Situation aber nicht. Doch nur der Stadt will sie die Situation nicht ankreiden. Würden die Bürger ihren Müll nicht einfach an der nächstbesten Stelle liegen lassen, wäre es sauberer. Post wünscht sich einen rücksichtsvolleren Umgang mit der Umwelt und eine verstärkte Säuberung durch die Stadt. Sie bemängelt auch, dass in der Innenstadt zu wenig Mülltonnen stünden.

Die Stadt Geldern teilte mit, dass die Innenstadt täglich außer sonntags durch Kehrmaschinen gereinigt werde. Zusätzlich habe die Stadt noch einen weiteren Mitarbeiter eingestellt, der unabhängig von der täglichen Reinigung arbeiten würde. Dieser sammelt Müll entlang einer bestimmten Strecke. "Durch diesen weiteren Mitarbeiter können wir auch kurzfristig auf Beschwerden der Bürger reagieren", erzählte Herbert van Stephoudt, Pressesprecher der Stadt Geldern. Verstärkte Einsätze gebe es samstags, nach dem Wochenmarkt und nach Volksfesten.

(boy)
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