Geldern nimmt Abschied von Christel Sager Die Westfälin vom Niederrhein
Geldern · Im Alter von 82 Jahren starb Christel Sager. Zehn Jahre lang war die Kapellenerin mit „Leib und Seele“ stellvertretende Bürgermeisterin. Sie prägte die Senioren Union und engagierte sich im Historischen Verein.
Stiller Abschied von einer großen Persönlichkeit: Gelderns frühere stellvertretende Bürgermeisterin, Christel Sager aus Kapellen, ist am 12. August 2024 im Alter von 82 Jahren verstorben. Das markante „Woll“ war ihr sprachliches Markenzeichen. In jedem zweiten Satz ist es zu hören. Mindestens. Christel Sager ist in Lüdenscheid geboren, Westfälin und ein Kind des Sauerlandes. Heimisch war sie aber seit 1975 in Kapellen. Und mit ihrem Engagement prägte sie auch ein stückweit die politische Entwicklung in Geldern. Zehn Jahre lang war sie stellvertretende Bürgermeisterin.
Mit 21 heiratete sie ihren Mann Henning und mit 22 wurde sie erstmals Mutter. Die junge Familie wohnte zunächst in Rüdesheim, denn Henning Sager war Entwicklungsingenieur bei Opel. Bald lockte ihn jedoch die Dekra, die ihn zum Gutachter für große Fahrzeuge machen wollte. Eine Zwischenstation bei Fendt-Traktoren führte die Familie nach Kaufbeuren, mit dem Eintritt bei der Dekra ging es zum Niederrhein – zunächst nach Rumeln-Kaldenhausen und dann 1975 nach Kapellen.
Dort trat erst Henning in die CDU ein, Christel dann 1985. Und war zwei Jahre später unter Uli Janssen schon stellvertretende Stadtverbands-Vorsitzende. In den Rat kam sie 1994 – und da die Ortschaften einen Stellvertreterposten forderten, wurde sie zweite stellvertretende Bürgermeisterin. Als Paul Heßler dann zum hauptamtlichen Bürgermeister gewählt wurde, war sie auf einmal die erste Stellvertreterin. Ein Amt, das betonte sie im Gespräch mit unserer Redaktion, mit „Leib und Seele“ ausübte.
Nach ihrer Zeit im Rat setzte sie sich im Kreistag für den Südkreis ein. In Geldern wurde sie Vorsitzende der Senioren Union, die sie 2022 einstimmig zur Ehrenvorsitzenden wählte. Groß war ihr Engagement auch für den Historischen Verein, dessen Beirat sie angehörte. Dass sie in Kapellen unter anderem beim „Seniorenfrühstück“ half, war für sie selbstverständlich.