Wettbewerb Zum Straßenmaler-Festival nach Geldern
Geldern · In Geldern kommt die Kunst wieder raus auf die Straße. Am Wochenende ist das 40. Festival der Maler und Musiker.
Es gab schon Tiger, die dem Betrachter entgegen tapsten. Feurige Erdspalten schienen im Pflaster aufzuklaffen, klare, blaue Wasserfälle über Steinstufen zu plätschern. Die großen, farbintensiven Bilder mit dreidimensionaler Wirkung rufen beim Gelderner Straßenmaler-Wettbewerb regelmäßig besondere Faszination hervor. Doch nicht weniger kunstvoll sind die zweidimensionalen Werke, die den Besuchern in Geldern zu Füßen gelegt werden: Heilige finden sich da neben Filmstars, fantastische Szenerien neben den Kopien großer Werke, es gibt Bilder mit Botschaft und solche, die einfach nur schön aussehen.
Am Wochenende ist in der Gelderner Innenstadt wieder das Straßenmaler- und Straßenmusikfestival. Schauplatz des Geschehens sind der Marktplatz im Zentrum und die umliegenden Einkaufsstraßen und Gassen. Es gibt einen runden Geburtstag zu feiern: Die Veranstaltung findet zum 40. Mal statt.
Mit dem ersten Wettbewerb im Jahr 1979 und mit den Nachfolgern Anfang der 80er Jahre leistete Geldern Pionierarbeit für eine Kultur, die heute in Form von „Street Art Festivals“ weltweit Menschen in Bann zieht. Und auch, wenn die Idee etablierter ist: Nach wie vor schaffen Künstler von ersten Erfolgen in Geldern aus den Sprung zu internationalen Engagements. Immerhin werden die besten Maler der unterschiedlichen Kategorien in Geldern prämiert. Wobei jeder zum kreativen Austoben eingeladen ist: Hobbykünstler, Erwachsene ebenso wie Kinder, sind eingeladen, sich anzumelden, einen Platz auf dem Gehweg abzustecken und zur Kreide zu greifen, und jedes Jahr machen Hunderte dabei mit.
Bei der Wertung der Werke können auch die Besucher ein Wort mitreden: Wer mag, kann am Info-Mobil auf dem Marktplatz seinen Favoriten für den Publikumspreis nennen.
Für die „Meisterklasse“ sind bekannte Namen aufgelistet. In der Kategorie „Freie Künstler“ haben sich zum Beispiel Nikolaj Arnd, Gregor Wosik, Gero Casper, Wolfgang Stadter und Stefan Janssen angekündigt. In der Kategorie „Kopisten“ wollen Ruth Brauer, Marion Ruthardt, Helen Wolters, Frederike Wouters, Tina Ganster und Nicole Juhlke an den Start gehen.
Zweites Standbein des Festivals ist die Straßenmusik: Einzelkünstler und Gruppen spielen Samstag und Sonntag locker in der Stadt verteilt auf. Als „Rahmenprogramm gibt es Graffiti-Kunst, kleine Ausstellungen und einen Kunsthandwerkermarkt zu sehen, Imbissstände auch mit ausgefallenen Angeboten finden sich auf dem Markt.
Wer von den Bildern auf dem Boden nicht genug bekommen kann, kann sie sich auch an die Wand hängen. Alle fünf Jahre, also auch diesmal zum runden Geburtstag, wird ein Straßenmaler-Kalender herausgegeben. Es gibt ihn am Straßenmalerwochenende zum Sonderpreis von zehn Euro im Straßenmaler-Büro im Jugendzentrum Checkpoint in der Innenstadt, Kapuzinerstraße 34, und an einem Stand auf dem Marktplatz.
Ansonsten ist er in den Buchläden „Bücher Keuck“ und „Bücherkoffer“ und beim Fotostudio „Selhof“ für 14,90 Euro zu haben.
