Geldern 40. Straßenmaler – es wird noch bunter

Geldern · Zum 40. Mal machen Kreide-Künstler Gelderns Pflaster zur Galerie. Dazu gibt es Musik, Kreativ-Markt, Gastronomie und Bühnenprogramm vom 24. bis 26. August. Ganz neu im Programm: Graffiti-Sprayer zeigen, was sie können.

 Die Straßenmaler kommen wieder nach Geldern.

Die Straßenmaler kommen wieder nach Geldern.

Foto: Seybert, Gerhard (seyb)

Im Jahr 1979 war der erste Straßenmaler-Wettbewerb, und damals war das etwas geradezu revolutionär Neues. Straßenkünstler wurden meist misstrauisch beäugt, bisweilen von der Polizei vor die Tore der Stadt gekarrt. In Geldern aber, da holte man sich diese Leute in die Stadt und machte daraus ein Festival. Das schrieb Erfolgsgeschichte: Von Freitag, 24., bis Sonntag, 26. August, findet es nun zum 40. Mal statt. „Ein Fest, nicht nur zum Gucken, sondern zum Mitmachen“, sagt Ortsbürgermeister Johannes Leurs.

Neu im Programm ist ein Graffiti-Wettbewerb. Am Samstag werden auf der Gockengasse 15 bis 20 Sprayer zeigen, was sie können. Sie verewigen ihre Werke auf speziellen Folien. Die großformatigen Werke werden zudem am Sonntag auf dem Kleinen Markt ausgestellt, sie werden dort auch verkauft.

Die Hauptrollen spielen aber natürlich auch beim 40. Festival die Straßenmaler, die Samstag und Sonntag die Innenstadt verzieren, und die Musiker, die dazwischen auftreten. „Zum Wettbewerb rechnen wir mit zwischen 350 und 400 Malern und Musikern“, so Rainer Niersmann von den Organisatoren. Ab Samstagmorgen, 8 Uhr, und Sonntagmorgen, 9 Uhr, wird zur Kreide gegriffen, ab 11 Uhr spielen die Musiker auf. Mehrere „Größen“ der Maler-Szene haben sich angesagt, bei den Musikgruppen gibt es Anfragen selbst aus dem ferneren Ausland wie Russland.

Auf dem Marktplatz gibt es eine Bühne und Gastronomie. Dabei wurde auf Trends und Interessantes geachtet: „Wir haben eine ganz gute Zusammensetzung an neuen Gastro-Ständen“, kündigt Gabi Engelke vom Orga-Team an. Am Samstagabend um 19 Uhr beginnt auf dem Markt ein Bühnenprogramm mit ausgewählten Musikgruppen.

 Die Köpfe hinter dem Erfolgs-Festival, darunter  „Erfinder“ Herbert Winnenburg (4.v.l.).

Die Köpfe hinter dem Erfolgs-Festival, darunter „Erfinder“ Herbert Winnenburg (4.v.l.).

Foto: Sina Zehrfeld

Am Sonntag ist in der Glockengasse, die dann ja nicht mehr durch die Graffiti-Sprayer besetzt ist, von 11 bis 18 Uhr der Kunst- und Kreativmarkt mit ausgefallenen Angeboten von Fotografie über Bildhauerei bis zu Glas- oder Textilkunst.

Der eigentliche Auftakt zu den Festivaltagen ist aber schon am Freitagabend ab 20 Uhr auf der Hartstraße. Dort gibt es Live-Musik, Objekte und Gemälde auf Staffeleien. Diese sind auch Samstag und Sonntag dort zu bewundern.

Die Siegerehrung des Wettbewerbs ist am Sonntagabend ab 18 Uhr. Dabei gibt es auch einen Publikumspreis: Alle Besucher sind eingeladen, selbst ihr Votum abzugeben. Beim Info-Mobil am Marktplatz gibt es Stimmzettel.

Wer mitmalen will, kann sich unkompliziert am Veranstaltungstag beim Jugendzentrum Checkpoint anmelden. Das geht sogar noch bis Sonntagmittag, 12 Uhr. Online ist die Anmeldung über die Homepage der Stadt Geldern möglich.

Der „Erfinder“ des Straßenmaler-Wettbewerbs ist Herbert Winnenburg. Er war 1979 Wirtschaftsförderer der Stadt Geldern und findet es toll, wie sich „sein“ Festival entwickelt hat. „Es geht ja nicht darum, dass ein paar Leute auf der Straße malen“, sagt er: „Geldern hat als ,Stadt der Straßenkunst’ Pionierarbeit geleistet.“ Die Stadt könne stolz sein auf ihren innovativen Werbering. Zum 40. stiftet Winnenburg ein Preisgeld. Der erste Platz in der Meisterklasse, 3D-Bilder, wird der mit 500 Euro dotierte „Herbert Winnenburg Jubiläumspreis“.

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