Sevelen Im Bürgerhaus letzter Applaus für Cuypers

Sevelen · Beim 23. Kleinkunstabend in Sevelen Gedenken an den verstorbenen Initiator. Danach gute Mischung aus Humor und Musik.

 Beim 23. Issumer Kleinkunstabend in Sevelen sang Ludger Kazmierczak perfekt und erklärte den niederrheinischen „Schnupp-Schrank“.

Beim 23. Issumer Kleinkunstabend in Sevelen sang Ludger Kazmierczak perfekt und erklärte den niederrheinischen „Schnupp-Schrank“.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

„Wir wollen heute beim Kleinkunstabend des verstorbenen Michael Cuypers gedenken, denn diese Veranstaltung war sein Baby“, erklärte Thomas Bierschenk, der das Amt des Sprechers des Kulturkreises Issum 2016 von Cuypers übernahm. „Michael war es immer wichtig, die Dinge aktuell zu halten, und wir hatten im Vorfeld zu diesem Jahr bereits darüber geredet, wie man den Kleinkunstabend erneuern könnte. Wir fänden es als Kulturkreis aber auch schade, wenn es nun einen totalen Bruch geben würde, weshalb wir gerade nach neuen Ideen suchen.“

Die Veranstaltung am Samstagabend im Bürgerhaus Sevelen „wurde noch geplant von Michael Cuypers, und es ist schön, dass sie auch komplett ausverkauft ist. Michael war mit dabei, als vor 17 Jahren der Kulturkreis aus der Taufe gehoben wurde. Er war immer sehr engagiert und ein guter Freund“, betonte Bierschenk zu Beginn des Abends. „Wir hatten über eine Schweigeminute nachgedacht, doch das ist sicherlich das Letzte, das Michael an einem Abend gewollt hätte, an dem die Leute Spaß haben sollen.“ Deshalb startete das Programm nach dieser Rede mit einem donnernden, letzten Applaus für Cuypers.

Die bittersüße Stimmung wurde danach gleich aufgefangen von der „Boogie Connection“ aus Freiburg, die das Glanzlicht des Abends war. Die seit 1991 existierenden Gute-Laune-Profis brachten bereits bei ihrem zweiten Song die Besucher zum Mitklatschen. Sänger und Gitarrist Christoph Pfaff, Thomas Scheytt am Keyboard sowie Hiram Mutschler am Schlagzeug sorgten für einen energiegeladenen Einstieg. Dabei waren ihre mit viel Spielfreude und Rhythmus vorgetragenen, schmissigen Klänge auch ein perfektes Spiegelbild für die Struktur des Programms, das mit viel Elan von einem Künstler zum anderen wechselte. „Wir freuen uns, heute wieder hier zu sein“, erinnerte sich Pfaff. „Wir waren vor 15 Jahren zusammen mit Mario Barth hier, der damals noch nicht so bekannt war.“

Eine schnelle Rückkehr hatte dafür der Klever Kabarettist Ludger Kazmierczak, der im vorigen Jahr beim „Kleinkunstabend“ war. Dabei ging es natürlich um Politik: „Die AFD? Da hätte man auch eine andere Splitterpartei mit farblosen Vorsitzenden wählen können, wie die SPD.“ Doch am meisten schlug das Herz des Niederrheiners nach wie vor für seine Heimat, und so hatte er wieder viele kuriose Beobachtungen auf Lager. Von der Rivalität zwischen Dörfern bis hin zum „Schnupp-Schrank“ gab es Themen, die viele Besucher mit einem herzlichen Lachen belohnten.

Dabei sang er auch, genauso wie Sia Korthaus, die den Comedy-Teil des Abends ausfüllte. Die Schauspielerin, Sängerin und Humoristin verband meist bei ihren Nummern ihre drei Talente und spielte damit überspitzte Alltagssituationen nach. Ob nun als naives Kind, fragender Erwachsener oder brummiger Rentner: Sie spielte nicht nur mit ihrer Sprache, sondern auch mit ihrer Körperhaltung und Gestik. Dies führte zu eindrucksvollen, schnellen Wortgefechten, die sie mit sich selbst führte.

Zwischendurch trat auch immer wieder die „Boogie Connection“ auf, um musikalische Akzente zu setzen. „Der Abwechslungsreichtum des Abends war richtig großartig“, lobte Manfred Schulte, der dieses Jahr zum ersten Mal vor Ort war. „Da hat man sich mit der Planung richtige Mühe gegeben.“ Wer mithelfen möchte, die Zukunft der Kleinkunstabende mitzugestalten, kann sich gerne beim Kulturkreis Issum melden.

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