Verleihung in Straelen Die neuen Gewinner der „Grünen Couch“

Straelen · Der Straelener Wirtschaftspreis ging am Donnerstag an den Verein „City of Flowers“ und an den Bauunternehmer Hermann Tecklenburg.

 Bürgermeister Bernd Kuse (Mitte), Wirtschaftsförderer Uwe Bons (l.) und Blumenmädchen Lisa Stienen (r.) zählten zu den Gratulanten.

Bürgermeister Bernd Kuse (Mitte), Wirtschaftsförderer Uwe Bons (l.) und Blumenmädchen Lisa Stienen (r.) zählten zu den Gratulanten.

Foto: Rüdiger Bechhaus

„Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“, dachten sich die Organisatoren des Straelener Wirtschaftstreffs. Und so mussten die Gäste bei der 19. Verleihung des Straelener Wirtschaftspreises im Forum am Donnerstag nicht nur nachweisen, dass sie geimpft oder genesen sind. Auch ein aktueller negativer Corona-Test war verlangt. Bürgermeister Bernd Kuse begrüßte bei seiner ersten „Grüne Couch“-Verleihung 150 Gäste im Forum. Erstmals wurde auf eine Theke verzichtet, die Bewirtung fand ausschließlich an Tischen statt. Sicherheit stand an oberster Stelle.

Und noch eine Premiere: Erstmalig wurde die „Grüne Couch“ als Preis der Stadt Straelen verliehen. Die Festlegung der Preisträger erfolgte im Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Kultur auf Vorschlag des Beirates der Straelener Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Diesem Beirat gehören neben den Vertretern aller Fraktionen auch Vertreter der Mitgesellschafter Sparkasse Rhein-Maas und Volksbank an der Niers an. 15 Vorschläge für die Preisvergabe wurden eingereicht. Zwei Preisträger bekamen die begehrte Trophäe: der Verein „City of Flowers“ und Bauunternehmer Hermann Tecklenburg. Wirtschaftsförderer Uwe Bons hielt die Laudatio auf die Gewinner.

 Mitglieder des Vereins „City of Flowers“ in der Reithalle in Auwel-Holt, wo 2022 das Festival geplant ist.

Mitglieder des Vereins „City of Flowers“ in der Reithalle in Auwel-Holt, wo 2022 das Festival geplant ist.

Foto: Seybert

„City of flowers“ (COF) startete 2017 als Teil des Stadtfestes auf dem Klosterplatz. 2018 nahmen dann schon etwa 3000 Besucher das Programm von COF in Anspruch. 2019 gründet sich der Verein, das Festival wurde eine eigene Veranstaltung auf dem Klosterplatz. Rund 4000 Musikfans tauchten kostenlos zwei Tage lang in die entspannte und friedliche Atmosphäre ein.

Der Verein besteht aus jungen engagierten Straelener Bürgern, die es sich aus ehrenamtlicher Motivation zum Ziel gemacht haben, Straelens Markenkern als Blumenstadt mit neuen frischen Impulsen weiter zu beleben und den Bürgern aus Straelen ein Gefühl der Zusammengehörigkeit zu geben. Dies soll durch eine wiederkehrende kultur- und gesellschaftsfördernde Sommer-Veranstaltung „City of Flowers“ erreicht werden. Die Corona-Krise bremste die Aktivitäten vorübergehend. Doch im September 2021 gab es das COF wieder im Biergarten des „Paradieses“ in Auwel-Holt mit mehr als 1000 Gästen an zwei Abenden. „Das ist der erste Veranstalter, der die Straelen-Card als alleiniges Zahlungsmittel eingesetzt hat“, merkte Bons an. Er sprach von einem „Sommerfestival mit Visionen“.

Für August 2022 ist ein nachhaltiges Festival rund um die Reithalle in Auwel-Holt geplant. Bons: „Die Jury haben die Ideen, die Blumenstadt in das Marketing einzubinden, überzeugt.

 Hermann Tecklenburg zu Besuch auf einer Baustelle in Ratingen.

Hermann Tecklenburg zu Besuch auf einer Baustelle in Ratingen.

Foto: Seybert

„Es gibt kaum eine Vereinszeitschrift ohne Werbung von Tecklenburg, der Marktplatz bekommt durch die Aktivitäten der Firma Tecklenburg ein neues Gesicht. Straelen wird deutschlandweit als Fußballstandort wahrgenommen, er hat den Vorsitz des SV Straelen übernommen.“ Das ist ein Auszug aus dem Vorschlag, Hermann Tecklenburg die „Grüne Couch“ zu verleihen. Bons nannte einige Charakterbeschreibungen des Preisträgers: Visionär, Macher, Gastronom, Fußballexperte, Unternehmer. Der 73-Jährige sei „ene Stroelse Jong“ und ein Familienmensch. Aus seiner Verbundenheit zur Geburtsstadt Straelen und dem Niederrhein mache der Preisträger keinen Hehl. Dies zeige sich dann auch in den vielen Ergebnissen seines Engagements für die Blumenstadt und ziehe sich durch alle gesellschaftlichen Bereiche.

Hermann Tecklenburg lernte von der Pike auf Maurer. Mit 17 war er schon Vorarbeite, mit 19 bereits Polier, übernahm mit 28 Jahren den Familienbetrieb, das Bauunternehmen Tecklenburg, nachdem er sich bereits seit seinem 23. Lebensjahr fünf Jahre lang mit einer Bauunternehmung in Krefeld die ersten Sporen verdient hatte. „Egal, ob Hermann Tecklenburg als Investor, Sponsor für die Jugend, Vereinsvorsitzender, Unterstützer von regionalen Institutionen, Immobilieninhaber, Arbeitgeber und Bauunternehmer fungiert: Alles betreibt Hermann Tecklenburg mit größter Leidenschaft und Einsatzbereitschaft“, so der Wirtschaftsförderer.

Schnell sei klar gewesen, dass der Fußballer Hermann Tecklenburg den Drang verspürte, mehr aus seinem Hobby zu machen und sich nicht mit der reinen Spielertätigkeit zufrieden geben wird. Trainer- und Vorstandsarbeit sollten sein Leben bereichern und seinen Horizont als Fußballexperte erweitern. Über eine für die Bauunternehmung erfolgreiche Trikotwerbung bei Bayer Uerdingen spannte sich der Bogen über die Stationen seiner sportlichen Vorstandsarbeit bei Bayer Uerdingen, Fortuna Düsseldorf und vor allem beim SV Straelen. Auch das, so Bons, ein Beweis seiner Verbundenheit zur Region und Heimatstadt Straelen.

Der Sport war es dann auch, der Tecklenburg durch eine schicksalhafte Fügung in sein familiäres Glück führte. Er lernte Martina Voss kennen. Seit nunmehr 18 Jahren und davon zwölf Jahren Ehe seien die beiden unzertrennlich. Auch hier sei Tecklenburg seiner Linie als Familienmensch treu geblieben, habe Privat- und Geschäftsleben durch die Aufnahme von Martina Voss-Tecklenburg, Trainerin der deuteschen Damen-Fußball-Nationalmannschaft, als Gesellschafterin in das Unternehmen verbunden. Sie runde zusammen mit den Mitarbeitern die große Familie um Hermann Tecklenburg ab. Gemeinsam mit Sohn Phillip steigerte Tecklenburg seinen Umsatz in den vergangenen Jahren von 25 auf 100 Millionen Euro und baut aktuell Projekte mit einem Gesamtumsatz von 200 Millionen Euro. Auch hier profitiere die Blumenstadt von seinem Engagement als „Stroelse Jong“, was die positive Entwicklung der Innenstadt rund um den Markt deutlich mache.

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