Kreis Mettmann Zugausfälle: Kritik an der Bahn wächst

Erkrath · Der Kreis Mettmann fordert deutliche Verbesserungen auf den S-Bahn-Strecken. Fahrgäste sollen entschädigt werden.

 Kommt die Bahn oder kommt sie mal wieder später oder gar nicht? Pendler haben die Nase voll vom unzuverlässigen Betrieb.

Kommt die Bahn oder kommt sie mal wieder später oder gar nicht? Pendler haben die Nase voll vom unzuverlässigen Betrieb.

Foto: Frank Kirschstein/ki-

Die Proteste wegen Zugverspätungen und Ausfällen  auf den S-Bahnlinien 8 und 68 waren Thema im Ausschuss für Angelegenheiten des Öffentlichen Personennahverkehr des Kreises Mettmann. Landrat Thomas Hendele hatte sich bereits im Dezember 2018 schriftlich an den Vorsitzenden der Regionalleitung der DB-Regio gewandt und klar gemacht, dass der Kreis ein zuverlässiges Fahrplanangebot auf den S-Bahnenstrecken und eine Mängelbeseitigung fordert.

Ebenfalls hatte Kreisdirektor Martin M. Richter als Vertreter des Kreises Mettmann in den Gremien des Zweckverbandes Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) den Vorstandssprecher des VRR  in einem Brief auf die Mängel auf den S-Bahn-Linien angesprochen. Wie Ausschussmitglied Detlef Ehlert (SPD) berichtete, war das Thema auch Gegenstand im Erkrather Planungsausschuss am 15. Januar.  Damals ging es um mögliche Erstattungsregelungen im Rahmen der Mobilitätsgarantie.

Ursächlich für die unbefriedigende Betriebsqualität waren laut DB Regio nicht genügend einsatzfähige Fahrzeuge auf der S8. Nach Angaben des Unternehmens befand sich Ende 2018/Anfang 2019 eine außergewöhnlich hohe Anzahl von Zügen wegen technischer Defekte in den Werkstätten. Gleichzeitig war ein erhöhter Krankenstand beim Fahrpersonal zu verzeichnen, der durch das Unternehmen nicht mehr vollständig kompensiert werden konnte.

Die DB Regio sagte zu, dass die schadhaften Züge noch im Januar repariert würden. Angesichts des Drucks vom Kreis Mettmann und der Stadt Erkrath setzt DB Regio NRW seit dem 22. Januar zusätzlich   Busse zwischen Erkrath und Düsseldorf-Hauptbahnhof ein.  Doch die Busse bedienen nicht alle Haltepunkte zwischen Wuppertal und Düsseldorf.

Der VRR, so Abteilungsleiter Georg Seifert im Ausschuss, habe die DB-Regio abgemahnt. Mit der Abmahnung ist das Management nun aufgefordert, geeignete Schritte einzuleiten, die schnellstmöglich zu erkennbaren Verbesserungen führen. Es wird erwartet, dass sich das andauernd schlechte Angebot auf der Schiene mit massiven Zugverspätungen und reduzierten Platzangeboten für die Fahrgäste schnell und nachhaltig verbessert.

DB Regio ist aufgefordert, kurzfristig einen Maßnahmenplan vorzustellen, verbunden mit einer verbindlichen Nennung, wann der vertraglich festgelegte Regelzustand auf Dauer wieder erreicht wird. In dem Maßnahmenpaket sollen  Aussagen und Planungen zu einer zuverlässigen Instandhaltungsorganisation für die Triebfahrzeuge, eine verlässliche Disposition für den Personaleinsatz, Zugumläufe und den Fahrzeugeinsatz sowie Konzepte und Planungen zu den notwendigen Baureihenschulungen vorgelegt werden.

 Kommt die Bahn oder kommt sie mal wieder später oder gar nicht? Pendler haben die Nase voll vom unzuverlässigen Betrieb.

Kommt die Bahn oder kommt sie mal wieder später oder gar nicht? Pendler haben die Nase voll vom unzuverlässigen Betrieb.

Foto: Frank Kirschstein/ki-

Außerdem wird von der DB Regio erwartet, dass sie zügig einen Vorschlag für eine angemessene Entschädigung der betroffenen Fahrgäste macht. Die sind seit Monaten vom Bahnchaos genervt und haben ihrem Ärger in Mitteilungen an unsere Redaktion Luft gemacht (RP berichtete).

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