Erkrath So bunt ist der Ausstellungsherbst

ERKRATH · Zu sehen gibt es ab heute Malerei, Zeichnungen und Fotografie bei den Erkrather Stadtwerken, im Millrather Kunsthaus stellen Gäste aus Paderborn vor, was ihnen zum Thema Vergänglichkeit einfällt.

 Emotionale Spannung ist das Ziel der Malerin Anna Owsiany-Masa, die gemeinsam mit Fotograf Karl-Heinz Esseling bei den Stadtwerken ausstellt. Ihre Landschaft in Acrylfarben ist ein beeindruckende Beispiel.

Emotionale Spannung ist das Ziel der Malerin Anna Owsiany-Masa, die gemeinsam mit Fotograf Karl-Heinz Esseling bei den Stadtwerken ausstellt. Ihre Landschaft in Acrylfarben ist ein beeindruckende Beispiel.

Foto: Stadtwerke

Das Kunsthaus Erkrath zeigt noch bis zum 21. Oktober eine Ausstellung von befreundeten Gastkünstlern aus Paderborn. Unter dem Titel „Ortungen“ versammeln sich die ganz unterschiedlichen Werke von zehn Mitgliedern des Paderborner Ateliers „Raum für Kunst“. Zur Vernissage waren fünf von ihnen nach Erkrath angereist.

„Auswärtige Künstler sind immer eine Inspiration für mich, weil sie noch einmal völlig andere Techniken einsetzen als unsere Erkrather Mitglieder“ sagt Kunsthaus-Vorsitzender und Bildhauer Wolfgang Sendermann, der die Gäste begrüßte. Umgekehrt hatten im letzten Jahr bereits sechs Künstler aus Erkrath und Hilden im „Raum für Kunst“ ausgestellt. „Künstler-Austausch ist wichtig, und dass man mal andere Orte sieht“ sagt Mona Schäfer aus Paderborn. Die Gruppe habe die Gelegenheit genutzt, um „Neandertal und Co. zu entdecken“.

Irmtrud Winzek hat Textil und Bildhauerei studiert und arbeite sehr gerne figurativ. Ihre beiden Acrylmalereien zeigen Kinder aus den Townships von Namibia. Bei ihrem Besuch habe Winzek viel Armut und Diskriminierung gesehen. Nach dem Motto „White is not a Colour“ habe sie die Kinder fotografiert und zuhause mit Acryl die Hautfarbe entfremdet, um auf Rassismus aufmerksam zu machen.

Mona Schäfer selbst hatte zwei Installationen aus ihrer „Butterflies“-Serie mitgebracht. Es handelt sich um große Einmachgläser, in denen scheinbar lebendige Schmetterlinge eingeschlossen sind. Die Basis waren Kinderspielzeuge, die mit einem Elektromotor und einem dünnen Draht die Plastik-Schmetterlinge tanzen lassen. Mona Schäfer hat die Schmetterlinge mit Fotos beklebt, die Vergänglichkeit symbolisieren sollen. „Die Idee ist, ein Symbol der Freiheit, den Schmetterling, in Gefangenschaft zu zeigen“ erklärt Mona Schäfer.

Jonas Pohl ist als hauptberuflicher Fotograf viel unterwegs. So ist 2016 seine Serie „Uganda“ entstanden. Daraus ist im Kunsthaus eine großformatige Fotografie ohne Titel zu sehen, die eine ältere Frau zusammen mit einem nackten kleinen Jungen zeigt. Obwohl das Foto viel materielle Armut ausstrahlt, lächelt die Frau. Es ist eine Szene aus dem Leben. Zeit und Vergänglichkeit, das seien die treibenden Kräfte, die alle Werke dieser Ausstellung gemeinsam hätten, erklärt Mona Schäfer. Das Kunsthaus ist samstags von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

 Am heutigen Freitag wird in den Räumen der Stadtwerke Erkrath an der Gruitener Straße 27 um 12 Uhr die nunmehr fünfte Kunstausstellung eröffnet. Seit Mitte Mai 2016 zeigen dort verschiedene Künstler ihre Werke in halbjährlich wechselnden Ausstellungen, um Farbe ins Haus zu bringen. Künstler-Vermittler ist in diesem Fall ebenfalls Wolfgang Sendermann vom Erkrather Kunsthaus.

In der neuen Schau stellen sich Anna Owsiany-Masa und Karl-Heinz Esseling vor. Während Esseling den Schwerpunkt auf Fotografien setzt, konzentriert sich Owsiany-Masa auf Zeichnungen und Malereien. „Bei der Auseinandersetzung mit den Materialien spielt der Wunsch nach handwerklicher Perfektion für mich eine bedeutende Rolle“, erzählt Owsiany-Masa. „Dabei stelle ich mir selbst die Aufgabe, eine emotionale Spannung zu erreichen.“

 Stellen im Kunsthaus Erkrath aus : Jörg Lütkemeier, Marco E. Boscarato, Martin Veit, Mona Schäfer und Irmtrud Winzek.

Stellen im Kunsthaus Erkrath aus : Jörg Lütkemeier, Marco E. Boscarato, Martin Veit, Mona Schäfer und Irmtrud Winzek.

Foto: Thomas Peter/Eva Pannée

Beide Künstler sind heute vor Ort und können befragt werden. Die Ausstellung kann nach der Eröffnung bis 13.30 Uhr besucht werden. Ab dann ist sie montags bis donnerstags von 7.30 bis 17 Uhr, freitags bis 13 Uhr geöffnet.

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